Abstract

Verschiedene Untersuchungen belegen eine hohe Rate an Dekubitalgeschwuren auf Intensivstationen. Einerseits kann dies auf Grund der Risikokonstellation von alteren und multimorbiden Patienten mit langer Liegedauer durch das Patientenklientel bedingt sein. Anderseits sind spezifische Einflusse der intensivmedizinischen Behandlung zu vermuten. Im Rahmen eines Projektes zur Optimierung von Prophylaxe und Therapie des Dekubitus wurden am Universitatsklinikum Essen flachendeckend Risikofaktoren und Ereignisse rechnergestutzt erfasst. Zur Validierung der in der Routine durch das Pflegepersonal dokumentierte Angaben untersuchte ein geschultes Dekubitusteam regelmasig Patienten auf zufallig ausgewahlten Stationen. Im ersten Projektjahr vom 1. 4. 2003 bis 31. 3. 2004 wurden 49 904 Behandlungsfalle eingeschlossen, von denen 5073 auf einer Intensivstation behandelt worden waren (10,2%). Die intensivmedizinisch betreuten Patienten sind mit 51,9 Jahren vs. 48,4 Jahren alter, haben mit 17,4 vs. 5,5 Belegungstagen einen langeren Krankenhausaufenthalt und weisen mit 3,42 vs. 0,85 ein hoheres Kostengewicht auf. Auch sind mehr Patienten operiert worden (67,3 vs. 29,1 %). Das mannliche Geschlecht ist mit 57,5 vs. 50,4% bevorzugt vertreten. Bei Aufnahme ins Krankenhaus haben intensivmedizinisch behandelte Patienten mit 5,4 vs. 2,7 mehr Risikofaktoren. Alle Ergebnisse sind statistisch signifikant mit p <0,001. Zwei Funftel aller Dekubitalgeschwure finden sich dann auch bei intensivmedizinisch behandelten Patient. Die Periodenpravalenzrate betragt 6,5 vs. 0,8%, die Punktpravalenzrate auf Erwachsenen- Intensivstationen 22,8%. Die typische Risikokonstellation fur Dekubitalgeschwure findet sich am Universitatsklinikum Essen bei den intensivmedizinisch behandelten Patienten bevorzugt wieder. Vermutlich jeder zehnte dieser Patienten hat wahrend seines Aufenthaltes mindestens einen Dekubitus. Internationale Studien zeigen vergleichbare oder hohere Werte. Der effiziente Einsatz von Masnahmen zur Prophylaxe des Dekubitus sollte daher Patienten in besonderer Weise berucksichtigen, die wahrend ihres Aufenthaltes intensivpflichtig werden.

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