Abstract

ZusammenfassungHintergrund und FragestellungHitzeextreme sind mit erheblichen gesundheitlichen Risiken verbunden, insbesondere für vulnerable Gruppen. Um diesen entgegenzuwirken, zielen gesundheitspolitische Forderungen darauf ab, Schutzmaßnahmen verpflichtend an Hitzewarnungen zu koppeln. Derartige Kopplungen existieren in Deutschland in der Regel nicht, eine Ausnahme stellen die seit 2004 umgesetzten Hitzeprüfungen und Hitzeberatungen der hessischen Betreuungs- und Pflegeaufsicht dar.Ziele dieser Arbeit waren, die Strukturen und Abläufe der hessischen Hitzeprüfungen und Hitzeberatungen zu erfassen und Erkenntnisse für den akuten Hitzeschutz in stationären Gesundheitseinrichtungen abzuleiten.MethodenDurchgeführt wurden 14 qualitative, leitfadengestützte Interviews mit Expert*innen der hessischen Betreuungs- und Pflegeaufsicht und mit Leitungen stationärer Einrichtungen der Altenpflege und -betreuung. Die Analyse der Interviewprotokolle erfolgte mit der inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse. Ergänzend wurden Dokumente der Aufsichtsbehörde analysiert.ErgebnisseIn den ca. 2500 stationären Einrichtungen in Hessen werden jährlich bis zu 370 Prüfungen zum Hitzeschutz durchgeführt. Diese werden entweder in bereits geplante Prüfungen integriert oder gesondert abgenommen, sie fokussieren sich auf präventive und akute Maßnahmen. Hitzeschutz lässt sich prinzipiell gut im Alltag stationärer Einrichtungen einbinden. Hohe Personalfluktuation und Ressourcenmangel stellen Herausforderungen dar.DiskussionPrüfungen und Beratungen zum Hitzeschutz sensibilisieren für Hitzerisiken und unterstützen die Etablierung präventiver Maßnahmen. Das hessische System eignet sich zur Orientierung für andere Bundesländer.

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