Abstract

Die bessere Clearance von Mittelmolekülen durch Hämodiafiltration, besonders durch Online–Hämodiafiltration, verspricht ein umfassenderes Spektrum von Urämietoxinen zu eliminieren. Bei intermittierender Behandlung ist jedoch die interne Diffusion aus dem Gewebe ins Blut der limitierende Faktor für die Elimination von Mittelmolekülen. Eiweißgebundene Urämietoxine werden nach wie vor generell nicht eliminiert. Es ist noch ungeklärt, ob Dialysepatienten, die eine Online–Hämodiafiltration statt einer Low– oder High–flux–Dialyse nutzen, länger leben. Das Konzept, Mittelmoleküle vermehrt zu entfernen, ist jedoch plausibel. Die Online–Hämodiafiltration ermöglicht es, relativ preiswert große Volumina zu filtrieren. Die Anwendung von steril filtriertem Dialysat und Substituat ist bei der Hämodialyse wie bei der Hämodiafiltration wünschenswert. Bei multimorbiden Patienten ist der Nachweis eines Vorteils der Hämodiafiltration eventuell deshalb schwierig, weil andere Todesursachen das Geschehen dominieren. Besonders Patienten, die an der Dialyse eine lange Lebenserwartung haben, könnten möglicherweise im Hinblick auf Morbidität und Mortalität profitieren. Wenn sich die Vorteile aber vor allem nach jahrzehntelanger Anwendung auswirken, wird es kaum möglich sein, dies in randomisierten Studien zu belegen, zumal diese Patienten oft zwischenzeitlich ein Transplantat erhalten. Wichtige randomisierte Studien mit kürzerer Laufzeit werden derzeit durchgeführt und versprechen eine fundiertere Bewertung der Hämodiafiltration als die Daten der beobachtenden DOPPS–Studie.

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