Abstract
Zusammenfassung Hereditäre Paragangliome/Phäochromozytome werden autosomal-dominant vererbt. Es lassen sich 3 Formen, PGL1, PGL3 und PGL4 unterscheiden. Sie werden verursacht durch Mutationen in den Genen SDHD, SDHC und SDHB, welche für Komponenten des Komplexes II der mitochondrialen Atmungskette (Succinat-Ubiquinon-Reduktase, SDH) kodieren. Bei allen 3 Formen findet sich „loss of heterozygosity“ (LOH) der Region des mutierten Gens in Tumor-DNA. Dies führt zu Funktionsverlust der SDH, Anhäufung von Succinat sowie Sauerstoffradikalen. Dadurch werden hypoxieabhängige Stoffwechselwege aktiviert, welche zur Tumorbildung führen könnten. Während PGL3 und PGL4 sowohl durch maternal als auch durch paternal vererbte Keimbahnmutationen der Gene SDHC bzw. SDHB verursacht werden, findet sich PGL1 fast ausschließlich bei paternaler Transmission des mutierten SDHD-Gens. Diese Beobachtung lässt sich erklären durch partielle Inaktivierung (Imprinting) des maternalen SDHD-Gens und Induktion hypoxieabhängiger Gene in Paragangliengewebe, wodurch der Verlust des gesamten maternalen Chromosoms 11 durch Non-Disjunction begünstigt werden könnte.
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