Abstract

Warum bleiben viele Bürger*innen der Europäischen Union weitgehend gleichgültig, wenn größere Menschenmengen auf den mediterranen Migrationsrouten sterben? Henrike Kohpeiß analysiert in ihrem Buch Bürgerliche Kälte, wie das unübersichtliche Nebeneinander von militarisierten Grenzen einerseits und parteiübergreifender Willkommenskultur andererseits abläuft, und welche stabilisierenden Funktionen es für den emotionalen Haushalt der medialen Landschaft bereitstellt. Die Verdrängung des eigenen Leids an der emotionalen Entsagung führt zu einem Lustgewinn an der Härte gegen sich selbst und zu einer Lust an der Kälte gegenüber dem Leiden anderer. Dieser Zustand wirft neue Fragen über den Subjektbegriff der Aufklärung auf.

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