Abstract

ZusammenfassungUm die in der bestehenden Literatur beschriebenen Effekte von Emotionen in der sozialen Sphäre in Luhmanns Theorie autopoietischer sozialer Systeme integrieren zu können, ist es notwendig zu zeigen, wie Emotionen - laut Luhmann psychische Phänomene - im Bereich des Sozialen relevant werden kön­nen, auch wenn nicht über sie kommuniziert wird. Der vorliegende Aufsatz nimmt Bezug auf Weinbachs Person/Habitus-Konstrukt und schlägt vor, dass Emotionen via die Adresse von »Personen« kommuniziert und/oder via die Adresse von »Habi­tus« wahrgenommen werden können, wobei sie in beiden Fällen soziale Relevanz er­langen. Emotionen dienen der Absicherung der Autopoiesis organischer, psychischer und sozialer Systeme. Sie stützen die Fortschreibung viabler sozialer Strukturen und regen die Veränderung solcher sozialer Strukturen an, die nicht mehr viabel erschei­nen. Daher können sie als Reflexionsressourcen nicht nur psychischer, sondern auch sozialer Systeme gesehen werden. Diese Konzeptualisierung von Emotionen lenkt unsere Aufmerksamkeit auf die Bedeutung von Körpern für das Soziale. Sie legt nahe, dass die Rolle der Emotionen zu idiosynkratisch ist, um Emotionen einem anderen Begriff wie dem der symbolisch generalisierten Kommunikationsmedien zu subsu­mieren. Sie eröffnet weiterhin zusätzliche Möglichkeiten der Integration der psycho­logischen und psychotherapeutischen Literatur in die Luhmannsche Theorie.

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