Abstract

ZusammenfassungDer Artikel untersucht das Selbstverständnis von jungen Aktivist:innen der Fridays for Future (FFF) Bewegung und analysiert, inwiefern und welchen Kontexten sich die Protestierenden politisch selbstwirksam für die zukünftige Entwicklung der Klimakrise verstehen und welche Strategien sie zur Förderung ihrer Selbstwirksamkeit einsetzen. Dabei beziehen wir uns auf das Konzept politischer Selbstwirksamkeit und auf den theoretischen Ansatz der Handlungsfähigkeit junger Menschen. Zur Beantwortung dieser Fragen werden empirische, qualitative Interview- und Beobachtungsdaten von jungen Aktivist:innen und Teilnehmer:innen an FFF-Protesten in Deutschland und Österreich herangezogen. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die untersuchten Protestierenden trotz wahrgenommener Hindernisse als politisch wirksame Akteur:innen verstehen. Im persönlichen Umfeld nehmen sie sich als einflussreiche Vorbilder eines klimagerechten Lebensstils wahr, der von anderen übernommen wird. Sie bemerken auch eine (indirekte) Einflussnahme der FFF-Bewegung auf Politik und Regierungen sowie auf das Problembewusstsein der Bevölkerung, insgesamt scheint das Engagement der Aktivist:innen aber mehr von der Hoffnung, denn von benennbaren politischen Erfolgen getragen zu sein. Dementsprechend wird als Strategie zur Stärkung des Glaubens an die Selbstwirksamkeit unter anderem mit der Verbreitung einer optimistischen Grundstimmung gearbeitet.

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