Abstract

Dieser Beitrag diskutiert den semantischen Framebegriff und versucht Möglichkeiten aufzuzeigen, wie Frames im Fremdsprachenunterricht lernfördernd und kulturreflexiv eingesetzt werden können. Nach einer Begriffsbestimmung des Frames als Speicher des Sprach- und Weltwissens (Busse 2009: 84) wird er an die fremdsprachendidaktischen Kategorien „Advance Organizer“ und „kulturelles Deutungsmuster“ angeknüpft. In einem Dreischritt wird anhand von Beispielen aus einer in Bosnien und Herzegowina zugelassenen Lehrwerksreihe aufgezeigt, wie diese zwei Kategorien im DaF-Unterricht nutzbar gemacht werden können. Im ersten Schritt wird der Advance Organizer vorgestellt und illustriert, wie er in der Vorentlastungsphase im kommunikativen und sprachintegrativen DaF-Unterricht eingesetzt werden kann. Im zweiten Schritt wird auf die Dichotomie authentischer Text vs. fabrizierter Text eingegangen, um anschließend die Nachteile fabrizierter Unterrichtstexte zu illustrieren. Im dritten Schritt wird das kulturelle Deutungsmuster „Wohnen“ in einem Lehrwerkstext auf die Ebene des Sichtbaren gehoben und diskutiert. Insgesamt knüpft dieser Beitrag an die Grundannahmen der kognitiven Semantik an und versteht sich als Plädoyer für einen kommunikativen, sprachintegrativen und kulturorientierten DaF-Unterricht.

Full Text
Published version (Free)

Talk to us

Join us for a 30 min session where you can share your feedback and ask us any queries you have

Schedule a call