Abstract

ZusammenfassungDer vorliegende Beitrag befasst sich mit Veränderungen in der österreichischen Familien- und Kinderbetreuungspolitik, die vor dem Hintergrund des unter neoliberalen Vorzeichen vorangetriebenen wohlfahrtsstaatlichen Umbaus sowie der damit verbundenen Neuverteilung reproduktiver Zuständigkeiten analysiert werden. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob und inwiefern dieser Wandel zu einer Aktualisierung, Modifizierung oder Verwerfung des familialistischen Profils Österreichs beiträgt. Der Wandel von Wohlfahrtsstaat und Familie wie auch die damit verbundene Neuordnung sozialer Reproduktionsverhältnisse werden im Rahmen einer historisch-materialistischen Analyse familienpolitischer Reform- und Entwicklungsprozesse untersucht. Im Rekurs auf feministische Kapitalismusanalysen sowie die kritische Wohlfahrtsstaatsforschung wird darauf eingegangen, wie die mit Sorgearbeit verbundenen Aufgaben und Zuständigkeiten als Teil der sozialen Reproduktion im Kapitalismus wohlfahrtsstaatlich ausgestaltet und gesellschaftlich (re‑)​organisiert werden. Mit Blick auf historische Entwicklungsdynamiken vom Fordismus zum Postfordismus werden hierbei familialisierende sowie defamilialisierende Tendenzen in der österreichischen Familien- und Kinderbetreuungspolitik beleuchtet. Der Beitrag gibt Aufschluss darüber, zu welchen Verschiebungen dieser Wandel in den sozialen Reproduktionsverhältnissen führt, welche Ungleichheiten damit einhergehen und inwiefern diese Entwicklungen im Einklang mit den funktionalen Erfordernissen des Gegenwartskapitalismus stehen.

Talk to us

Join us for a 30 min session where you can share your feedback and ask us any queries you have

Schedule a call

Disclaimer: All third-party content on this website/platform is and will remain the property of their respective owners and is provided on "as is" basis without any warranties, express or implied. Use of third-party content does not indicate any affiliation, sponsorship with or endorsement by them. Any references to third-party content is to identify the corresponding services and shall be considered fair use under The CopyrightLaw.