Abstract

ZusammenfassungBasierend auf einer repräsentativen Befragung untersuchen wir die Informiertheit der Bevölkerung über die Wirkungen einer allgemeinen Geschwindigkeitsbeschränkung auf deutschen Autobahnen hinsichtlich der möglichen Reduktion des CO2-Ausstoßes im Verkehrssektor einerseits und der Vermeidung von Opfern tödlicher Verkehrsunfälle andererseits. Im Rahmen einer ökonomischen Analyse der Wirkungen eines Tempolimits müssen neben positiven Wirkungen auch dessen negativen Konsequenzen betrachtet werden. Wir stellen daher im ersten Teil des Papiers die Ergebnisse der wissenschaftlichen Literatur hinsichtlich der wichtigsten positiven und negativen Konsequenzen überblicksartig dar.Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass die Bevölkerung sehr schlecht über die Wirkungen eines Tempolimits informiert ist. Deutlich weniger als die Hälfte der Befragten fühlt sich überhaupt in der Lage, eine Antwort zu geben. Die Teilnehmer der Befragung, die eine Antwort geben, überschätzen die tatsächlichen positiven Wirkungen, wie sie nach der wissenschaftlichen Literatur zu erwarten sind, im Mittel um ein Vielfaches. Hierbei sind die Einschätzungen der Wirksamkeit, und damit auch die Fehleinschätzungen, unter den Befürwortern deutlich höher als unter den Gegnern, bei denen ein Großteil Antworten in der richtigen Größenordnung gibt.Die Einschätzung der Wirksamkeit hat dabei einen deutlich ausgeprägten Zusammenhang zur Befürwortung bzw. Ablehnung eines Tempolimits. Geht man von einem kausalen Einfluss der Einschätzung der Wirksamkeit auf die Präferenzen aus, deuten unsere Ergebnisse darauf hin, dass die Bevölkerung ein Tempolimit mehrheitlich ablehnen würde, wenn die Menschen die positiven Wirkungen ungefähr entsprechend den Ergebnissen der wissenschaftlichen Literatur einschätzen würden.

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