Abstract

ZusammenfassungHintergrundSexualaufklärung im Elternhaus soll laut Sozialisationstheorie zu mehr sexueller Handlungskompetenz bei Jugendlichen führen. Aktuelle Daten für Deutschland fehlen jedoch.Ziel der ArbeitVor diesem Hintergrund war es Ziel der vorliegenden Studie, erstmals das allgemeine Sprechen über Sexualität im Elternhaus (Forschungsfrage 1, F1) sowie speziell die Verhütungsberatung durch die Eltern (F2) mit dem sexuellen Risikoverhalten der Jugendlichen in Verbindung zu setzen.Material und MethodenDatengrundlage ist die 9. Welle der Repräsentativbefragung „Jugendsexualität“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Analysiert wurden Daten aller sexuell aktiven 14- bis 17-jährigen Jugendlichen im Sample, von denen eigene Angaben zum Sexualverhalten sowie Angaben ihrer Eltern zum Aufklärungsverhalten vorliegen (N = 357). Zur Beantwortung der beiden Forschungsfragen wurden logistische Regressionsanalysen mit 4 zentralen Merkmalen des jugendlichen Sexualverhaltens gerechnet.ErgebnisseEs zeigte sich, dass das Sprechen über Sexualität im Elternhaus bei Mädchen und Jungen positiv korreliert mit 1. dem erreichten Konsensalter beim ersten Geschlechtsverkehr, 2. einem positiven Erleben des ersten Geschlechtsverkehrs, 3. einem zuverlässigen Verhütungsverhalten und 4. einer geringen Anzahl an Sexualpartner*innen (F1). Das gleiche Ergebnismuster ergab sich für die Verhütungsberatung durch die Eltern (F2).DiskussionDie positiven Zusammenhänge zwischen elterlicher Sexualaufklärung und risikoärmerem jugendlichen Sexualverhalten gilt es hinsichtlich der zugrunde liegenden Kausalmechanismen genauer zu untersuchen.

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