Einfluß der stickstoffdüngung auf den Stroh- und Celluloseabbau im Boden nach Herbizidanwendung

Abstract

Under laboratory conditions straw and cellulose decomposition in three arable soils with different Nmin-contents were investigated during several successive periods after herbicide application (‘Aretit flüssig’: dinoseb acetate, ‘Flüssig Herbogil’: dinoterb, ‘NaTA’: Na-trichloroacetate, ‘Ro-Neet’: cycloate). The influence of additional nitrogen fertilization (NH4NO3, lucerne meal), on herbicide effects was also studied, because biocidal chemicals may change N-mineralization and the higher Nmin-content itself may successively modify decomposition. In all soils without herbicide treatment, lucerne meal stimulated the total cellulose decomposition, whereas mineral nitrogen enhanced it only in two mineral soils. This effect depended on soil type and duration of decomposition period. The straw decomposition, however, was less markedly affected. Inhibited cellulose and straw decomposition mainly occurred with the higher dosage (10×), of ‘Aretit flüssig’ (resp. ‘Flüssig Herbogil’), and ‘NaTA’. Depending on soil type and duration, these effects sometimes altered to stimulations. Some dose-dependent stimulations of the cellulose decomposition were diminished in mineral soils after fertilization with mineral nitrogen. Lucerne meal hardly modified the herbicide effects. The effects on straw decomposition, however, were only slightly changed by fertilization. Unter Laborbedingungen wurde der Cellulose- und Strohabbau in drei ackerbaulich genutzten Böden mit differenziertem Nmin-Gehalt nach Anwendung unterschiedlich biozider Herbizide (‘Aretit flüssig’: Dinosebacetat, ‘Flüssig Herbogil’: Dinoterb, ‘NaTA’: Na-Trichloracetat, ‘Ro-Neet’: Cycloat), über mehrere sukzessive Abbauperioden untersucht. Da biozide Chemikalien zu einer Veränderung der N-Mineralisierung führen können und andererseits der Stickstoff den Cellulose- und Strohabbau beeinflussen kann, wurde durch Zugabe verschiedener N-Dünger (NH4NO3, Luzernemehl), versucht, den modifizierenden Einfluß der Nmin-Versorgung auf die Nebenwirkungen zu erfassen. Luzernemehl erhöhte die insgesamt abgebaute Cellulosemenge in allen nicht mit Pflanzenschutzmitteln behandelten Böden, die Mineraldüngung jedoch nur in den beiden Mineralböden. Die Wirkung variiert je nach Abbauperiode und Boden. Der Strohabbau wurde nicht so deutlich beeinflußt. Von den eingesetzten Herbiziden hemmten vor allem die höheren Dosierungen (10×), von ‘Aretit flüssig’ (bzw. ‘Flüssig Herbogil’), und ‘NaTA’ den Cellulose- und Strohabbau. Je nach Boden und Abbauperiode waren die Wirkungen unterschiedlich stark und gingen zeitweise sogar in Stimulationen über. Die Mineraldüngung führte in den Mineralböden zeitweise zu einer Verringerung dieser dosisabhängigen herbizid-bedingten Stimulation des Celluloseabbaus. Die organische Düngung modifizierte die Herbizidwirkungen nicht so ausgeprägt. Beim Einfluß der Herbizide auf den Strohabbau waren die modifizierenden Wirkungen der beiden Dünger kaum erkennbar.