Abstract

Abstract Der Koran und die vorislamisch-arabische Dichtung sind durch diskursive Intertextualität miteinander verbunden. Obwohl der Koran keine Dichtung ist und Muḥammad andere Ziele verfolgte als die Dichter, wurde er von seiner Umgebung als einer von ihnen angesehen. Der Koran weist diesen Vorwurf vehement zurück, zeigt jedoch auffällige philologische Ähnlichkeiten zur Dichtung, übernimmt Motive und invertiert Ideen aus den Gedichten. Eine zentrale Frage in diesem intertextuellen Zusammenhang ist die Glaubwürdigkeit der koranischen Verkündigung. Aus diesem Grund betont der Koran in den mekkanischen Suren auf mehreren Ebenen die Abgrenzung Muḥammads von den Dichtern. Dies wird besonders deutlich in Sure 26, Sūrat aš-Šuʿarāʾ. Hier wird bekräftigt, dass die Verkündigung göttlichen Ursprungs ist und keinesfalls mit satanischer Inspiration verwechselt werden darf. Der Koran führt sieben Episoden an, um die Einordnung von Muḥammads Sendung in die biblische und altarabische Tradition der Prophetie zu untermauern. Das aus diesem Kontext entstandene Prophetenparadigma wird abschließend in Kontrast zur Darstellung der Dichter als Herumirrende und Lügner gesetzt.

Full Text
Published version (Free)

Talk to us

Join us for a 30 min session where you can share your feedback and ask us any queries you have

Schedule a call