Abstract
ZusammenfassungDiversität ist in den letzten Jahrzehnten zum zentralen Paradigma der Aushandlungen um gesellschaftliche Gleichheit geworden. Mit Maßnahmen sogenannter Diversitätspolitik wird der Versuch unternommen, sozialstrukturelle Differenz institutionell abzubilden und einzubinden. Diese Politiken sind jedoch insbesondere aus feministischen und postkolonialen Perspektiven zunehmend in die Kritik geraten. Vor diesem Hintergrund wird in diesem Beitrag die Frage gestellt, ob das Konzept der Diversität für die Verwirklichung des demokratischen Gleichheitsversprechens zielführend ist. Es wird argumentiert, dass trotz der weitreichenden Kritiken an aktueller Diversitätspolitik, der normative, an Gleichheit orientierten Kern der Diversitätssemantik ernst zu nehmen ist. Hierfür muss eine Politik der Diversität jedoch auf eine umfangreiche Transformation der gesellschaftlichen Strukturen abzielen. Aus diesen Einsichten werden erste Konturen einer Konzeptualisierung von Diversität als demokratische Intervention vorgestellt, die Leerstellen der Repräsentation aufdeckt, die ständige Reflexion komplexer gesellschaftlicher Differenzkonstellationen fordert und diese als Einbruch in die etablierten Paradigmen politischer und sozialer Repräsentation mobilisiert.
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