Abstract

ZusammenfassungHintergrundDie Aneignung von Gesundheitsinformationen ist grundlegend für die Verantwortungsübernahme von Patient*innen. Um dies zu unterstützen, müssen neue Wege der Informationsbereitstellung gefunden werden. Im vorliegenden Beitrag werden die digitale, personalisierte Bereitstellung von Gesundheitsinformationen durch Ärzt*innen betrachtet und ihre Verbreitung sowie die Nutzungsintention und Anforderungen von Patient*innen und Ärzt*innen untersucht.MethodenDurchgeführt wurden jeweils eine Online-Befragung einer für die deutsche Bevölkerung stratifizierten Stichprobe von Patient*innen (N = 1000) sowie eine Online-Befragung von Ärzt*innen (N = 364) zum Thema digitale, personalisierte Gesundheitsinformationsangebote. Es wurden die Art der Informationsbereitstellung im ärztlichen Setting, die Nutzungsintention sowie Anforderungen an digitale Informationsangebote erfasst.ErgebnisseDigitale, personalisierte Informationsangebote sind bisher selten. Patient*innen würden ein solches Angebot allerdings befürworten, während Ärzt*innen skeptischer eingestellt sind. Die Patient*innen legen Wert auf die Nutzerfreundlichkeit und die Informationsqualität. In Bezug auf die Darstellungsform werden Texte tendenziell wichtiger eingeschätzt als Videos. Ärzt*innen ist dagegen wichtig, dass das Angebot von einem oder einer vertrauenswürdigen Anbieter*in stammt, leitlinienkonform und kostenlos ist.DiskussionDie Potenziale der digitalen Transformation der Informationsbereitstellung werden bisher nur bedingt ausgeschöpft. Während bei Patient*innen die Grundlage einer erfolgreichen Implementierung gegeben zu sein scheint, gilt es, aufseiten der Ärzt*innen Vorbehalte abzubauen, den Nutzen entsprechender Angebote zu kommunizieren und systemische Anreize zu schaffen.

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