Abstract

Bisher besteht das therapeutische Spektrum zur Behandlung symptomatischer Uterusmyome vor allem in der hysteroskopischen Resektion submuköser Myome, der transabdominellen Entfernung von Myomen mittels Laparoskopie oder Laparotomie und in der Hysterektomie. Die intraarterielle Katheterembolisation ist eine viel versprechende Methode, die bisher zur Behandlung von postpartalen Blutungskomplikationen und von Tumorarrosionsblutungen mit Erfolg eingesetzt wurde. Vor dem Hintergrund des wachsenden Wunsches betroffener Frauen nach Organerhalt und Verzicht auf eine operative Intervention kommt diesem Verfahren zunehmende Bedeutung auch in der Therapie des Uterus myomatosus zu. Nach bisherigen internationalen Erfahrungen darf mit einer Verbesserung uteriner Blutungsstörungen in 85 - 95 % der Fälle innerhalb von 3 - 9 Monaten nach dem Eingriff gerechnet werden, die Reduktion des Uterus- und Myomvolumens soll 40 - 80 % betragen, 60 - 80 % der Patientinnen sind mit dem Behandlungsergebnis nach Katheterembolisation zufrieden und würden diese Methode weiterempfehlen; über nachfolgende unkomplizierte Schwangerschaftsverläufe wurde wiederholt berichtet. Die Hauptprobleme der Methode bestehen in dem Postembolisationssyndrom (diffuser abdomineller Schmerz unterschiedlicher Stärke und Dauer, leichter Temperaturanstieg und Leukozytose) sowie im Auftreten von Endometritiden und Myomnekrobiosen (2 %) mit peritonealer Reizung. Bisher wurden zwei Todesfälle (Sepsis, Lungenembolie) auf ca. 7000 Katheterembolisationen publiziert. Unklar sind bisher die Auswirkungen des Verfahrens auf die Ovarialfunktion. Vorteile der Katheterembolisation sind der Organerhalt, die Vermeidung operativer Früh- und Spätkomplikationen, die kurze stationäre Verweildauer und eine Reduktion der Behandlungskosten. Eine konsequente Registrierung von Langzeitergebnissen, Rezidivraten, Nebenwirkungen und Komplikationen vorausgesetzt, dürfte die intraarterielle Katheterembolisation in Zukunft eine Bereicherung im Behandlungsspektrum von Uterusmyomen darstellen, die der Frauenarzt in sein Beratungsgespräch mit der Patientin mit einbeziehen sollte.

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