Abstract

Die Pandemie und die Ausbreitung multiresistenter Erreger zeigen eindrucksvoll, dass trotz aller medizinischer und technischer Fortschritte Infektionskrankheiten weiterhin eine globale Bedrohung darstellen. Das Auftreten neuer oder aufgrund von Resistenzen schwer zu behandelnder Infektionen wird durch die dynamische Evolution von Pathogenen bestimmt, die oft sprunghaft verlaufen kann und nicht gut vorhersagbar ist. COVID-19 hat das Verständnis von Atemwegsinfektionen verbessert und neben gegen den Erreger gerichteten Strategien den Stellenwert der Immunmodulation neu aufgezeigt. Zu den innovativen Techniken, die das Management von Atemwegsinfektionen in den nächsten Jahren verbessern werden, gehören u. a. die Erregersequenzierung, Point-of-Care-Tests und auf künstlicher Intelligenz basierende Entscheidungshilfen. Neben den viralen Atemwegsinfektionen stellen bakterielle Carbapenem-resistente Erreger (CRE) zunehmend eine therapeutische Hürde bei der nosokomialen Pneumonie dar. In den letzten Jahren wurden bei CRE wirkende Beta-Laktame zugelassen, deren Effektivität allerdings vom zugrunde liegenden Mechanismus der Carbapenem-Resistenz abhängt. Gegen Pneumokokken wird 2022 ein erweiterter 20-valenter Konjugatimpfstoff für Erwachsene zur Verfügung stehen. Gegen Influenza ist seit 2021 eine Hochdosisvakzine für ältere Erwachsene im Einsatz. Der folgende Beitrag gibt einen schlaglichtartigen Überblick über ausgewählte, maßgebliche Innovationen der letzten Jahre auf dem Gebiet der Atemwegsinfektionen.

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