Abstract

Forschung zu sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen ist seit mehreren Jahren durch eine intensive Dynamik gepragt. Die Forderung von Forschungsvorhaben zielt dabei auf die Entwicklung einer dezidierten Wissenschaftslandschaft ab. Im Zuge dessen ist auch die Beschaftigung mit forschungsethischen Fragestellungen in den Fokus geruckt. Forschung, die sich mit traumatisierenden Lebensereignissen auseinandersetzt und vulnerable Teilnehmer*innen involviert, bedarf ethischer Standards und einer reflexiven Forschungshaltung, um moglichen schadigenden Auswirkungen vorzubeugen. Mit der Bonner Ethik-Erklarung wurde hierzu 2015 der erste spezifische deutschsprachige Kodex veroffentlicht. Sie soll eine grundlegende ethische Orientierung und Sensibilisierung fur die Besonderheiten und Herausforderungen im Kontext von Forschungsvorhaben zu sexualisierter Gewalt bieten und daruber hinaus Impulse fur die Weiterentwicklung der Debatte liefern. In einer Evaluation der Bonner Ethik-Erklarung wurden Forscher*innen aus Projekten des vom Bundesministerium fur Bildung und Forschung (BMBF) geforderten Netzwerks „Sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in padagogischen Kontexten“ zu ihren Erfahrungen im Umgang mit forschungsethischen Herausforderungen befragt. Dabei bestatigt sich die grose Relevanz von Ethikkodizes und -standards fur Forschungsvorhaben in diesem Feld. Auch die Bedeutung von eigenstandigen erziehungswissenschaftlichen Ethikkommissionen wird deutlich. Insbesondere die Entwicklung partizipativer Forschungsvorhaben unter Beteiligung von Betroffenen und Praxisvertreter*innen wird als notwendiger weiterfuhrender Ansatz diskutiert.

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