Abstract

Seit dem ersten Fall einer Infektion mit SARS‐CoV‐2 („severe acute respiratory syndrome coronavirus 2“) und der damit assoziierten COVID-19-Erkrankung („corona virus disease 19“) existiert eine weltweite Pandemie. Diese führt zu anhaltenden, weitreichenden Folgen für das Gesundheitssystem und die Gesellschaft insgesamt. Unsere Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen galten initial, insbesondere bei bestehender immunsuppressiver und/oder immunmodulatorischer Therapie (DMARD), als hochgefährdet, sich mit SARS‐CoV‐2 zu infizieren. Man nahm an, dass es im Fall einer Infektion zu einem schweren COVID‐19-Verlauf kommen könnte. Die PCR-Diagnostik gilt zwar gemeinhin als Goldstandard zur Frühdiagnose einer aktiven Infektion mit SARS-CoV‑2, es zeigt sich jedoch, dass sie nicht immer zur Diagnosesicherung von COVID-19 als solches gewertet werden sollte. Eine ergänzende Antikörpertestung scheint empfehlenswert und kann bei typischer Symptomatologie auch noch rückwirkend zur Diagnosesicherung Abhilfe schaffen. Dem Anschein nach sind Patienten mit einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung und unter einer DMARD-Therapie im Fall einer SARS-CoV-2-Infektion nicht grundsätzlich besonders gefährdet. Ob dies an besseren Hygienemaßnahmen oder verstärkten Kontaktbeschränkungen der Patienten mit entzündlich-rheumatischer Grunderkrankung liegt oder ob die laufende DMARD-Therapie einen gewissen Schutz vor einem schweren Verlauf von COVID-19 bietet, lässt sich aus den vorliegenden Daten nicht sagen. Die wichtigen Fragen zur Verträglichkeit und Wirksamkeit der COVID-19-Impfung sind noch nicht zu beantworten. Zusammenfassend besteht weiterhin ein deutlicher Forschungsbedarf, um unsere Patienten besser beraten zu können.

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