Abstract

EinleitungDie katheterbezogene Lebensqualität (LQ) bei Nephrostomieträgern wurde bisher noch nie systematisch untersucht. Dies sollte nun erstmalig vergleichend mit einer ebenfalls externen Urinableitung, dem suprapubischen Katheter, geschehen.MethodikDas die katheterbezogene LQ untersuchende Assessment nach Mary Wilde wurde bei Patienten mit perkutaner Nephrostomie (PCN) in lebenslanger Intention und minimaler Liegedauer von 3 Monaten vorgelegt.ErgebnisseEs zeigte sich insgesamt bei 66 Patienten (davon 42 mit unilateraler PCN) mit einem Punktwert von median 4,0 auf einer Skala von 0–5 eine nur moderat eingeschränkte katheterbezogene LQ. Diese wurde insgesamt und in allen Domänen schlechter als bei Patienten mit suprapubischem Katheter (SPK) bewertet, bei denen sich ein Score von 4,3 im Median fand. Signifikant waren die Unterschiede in den Einzelitems „Gefühl der Erniedrigung“, „Konflikte mit ärztlichem oder pflegerischem Personal“, „Angst vor schmerzhaften Katheterwechseln“, „Gefühl als kranke Person“, „Behinderungen in Aktivitäten des täglichen Lebens“ und „Besorgnis, nicht alles tun zu können, was ich mag“. Ebenso ergaben sich bei PCN-Trägern signifikant häufiger Angst vor Katheterlecks und Uringeruch. Die Anzahl der einliegenden PCN und die Grunderkrankung spielten für die Beurteilung der LQ keine Rolle.SchlussfolgerungErstmals wurde die katheterassoziierte LQ, die sich bei PCN-Trägern nur moderat eingeschränkt fand, mit einem validierten Assessment quantitativ eingeordnet. Die Angabe der Betroffenen, sich als „krank“ und in der Ausübung von Aktivitäten des täglichen Lebens „behindert“ zu fühlen und die Angst vor Urinleckagen und schmerzhaften Wechseln sollten Ansporn für eine sorgfältige Indikationsstellung und technisch korrekte Katheterwechsel sein.

Highlights

  • A percutaneous nephrostomy (PCN) affects the integrity of the patient due to the requirement of an external drainage bag and regular changes

  • Significant differences were found related to the catheter type in the items “feeling of humiliation due to the PCN”, “conflicts with the medical or nursing staff”, “fear of painful catheter changes”, “feeling ill”, “being handicapped in activities of daily living” and “concern of not being able to do what one wants to do” and “fear of catheter leakages”

  • The indication for the PCN due to a malignant or benign underlying disease was not associated with the catheter-related quality of life (QOL)

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Summary

Der Urologe

Vergleich der katheterassoziierten Lebensqualität bei externen Harnableitungen: Nephrostomie vs. suprapubischer Katheter. Es kam in der genannten Untersuchung bei 150 Nephrostomieträgern zu einer statistisch signifikanten Verschlechterung der derart gemessenen LQ mit einem Abfall des LQ-Scores von 7,51 auf 5,07 Punkte – die Indikation und damit die Frage, ob es sich um eine palliative, lebenslange oder nur passagereHarnableitunghandelt, wurde allerdings nicht mitgeteilt. Methodik: Das die katheterbezogene LQ untersuchende Assessment nach Mary Wilde wurde bei Patienten mit perkutaner Nephrostomie (PCN) in lebenslanger Intention und minimaler Liegedauer von 3 Monaten vorgelegt. Um den Stellenwert dieser Form der Harnableitung und eventuelle Besonderheiten zu evaluieren, sollte nicht etwa ein Vergleich mit einer inneren Harnableitung per DJ-Schiene angefertigt werden, sondern erstmals die Ergebnisse dieses Assessments mit den Ergebnissen des gleichen Tools bei Patienten mit einer ebenfalls perkutanen, suprapubischen Harnblasendrainage in lebenslanger Intention verglichen werden. Wie in der Untersuchung der verschiedenen Formen der Harnblasenlangzeitdrainage wurde die Frage nach Stürzen

Median Mittelwert SD
Unterschiede in der LQ abhängig von der Indikation
Beurteilung der LQ insgesamt
Einflussfaktor Dignität der Grunderkrankung
Einflussfaktor Alter
Introduction
Einhaltung ethischer Richtlinien
Literatur
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