Abstract
Am 7. Dezember 2017 ist der Linguist, Semiotiker und Philosoph Prof. Dr. Christian Stetter im Alter von 74 Jahren in Aachen verstorben. Mit ihm verlieren wir einen bedeutenden Sprachtheoretiker und -philosophen, dessen Werke schon zu Lebzeiten großen Einfluss hatten, wenngleich sich ihre gesamte Tragweite wohl erst zukünftig erschließen wird. Auch die Deutsche Gesellschaft für Semiotik verdankt ihm viel. Er war einer ihrer Wegbereiter und gehörte von 1979 bis 1982 zusammen mit Martin Krampen, Klaus Oehler und Annemarie Lange-Seidl ihrem Vorstand an. Durch seine Dissertation über Wittgensteins Einfluss auf die sprachwissenschaftliche Theoriebildung (Stetter 1974) sowie durch seine Arbeiten über Saussure und Peirce avancierte er zum Vordenker und Ideengeber einer zeichentheoretisch und pragmatisch fundierten Linguistik. Bahnbrechend und noch zu wenig rezipiert ist sein Spätwerk System und Performanz von 2005, in dem er auf der Basis der Symboltheorie Nelson Goodmans die Grundlagen von Sprachwissenschaft und Medientheorie reformulierte. Schon im Alter von 31 Jahren wurde Christian Stetter 1974 in bewegten universitären Zeiten auf eine Professur für Germanistische Linguistik mit dem Schwerpunkt Handlungstheorie an die RWTH Aachen berufen. Diese Professur hatte er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2009 inne.
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