Abstract

Die Therapie des Lungenkarzinoms wird stadienabhangig durchgefuhrt. Zum primaren Staging dienen u.a. das Computertomogramm (CT) des Thorax mit Oberbauch, die Bronchoskopie, das Positronenemissionstomogramm (PET)-CT oder Ganzkorper-Magnetresonanztomogramm (MRT), das MRT des Schadels oder Knochenszintigramm und die Sonographie des Abdomens. Bei Patienten mit Lungenrundherden (cT1–2 N0 M0) entsprechend einem operablen Befund ohne mediastinale Lymphknotenveranderungen und ohne systemische Zeichen der Tumorerkrankung genugt ein eingeschranktes Staging (CT des Thorax mit Oberbauch, Bronchoskopie). Nichtkleinzellige Lungenkarzinome im Stadium I–IIB werden primar reseziert. Parenchymsparenden Eingriffe bei den in der Regel funktionell eingeschrankten Patienten ist in Hinsicht auf postoperative Morbiditat und Langzeituberleben der Vorzug zu geben. Die Indikation zur adjuvanten Chemotherapie in fruhen Tumorstadien ist fur die Stadien II und IIIA gesichert. Die 5-Jahres-Uberlebensraten erreichen je nach Stadium 40–80%. Sollte im primaren Staging der Verdacht auf mediastinale Lymphknotenmetastasen bestehen (Lymphknotenquerdurchmesser > 1 cm oder positiver PET-Befund), ist eine histologische Sicherung notwendig. Bei histologischem Nachweis mediastinaler Lymphknotenmetastasen konnen eine neoadjuvante Chemotherapie, Operation und Radiotherapie bzw. eine Radiochemotherapie mit Operation durchgefuhrt werden. Mit diesem trimodalen Ansatz wird ein 5-Jahres-Uberleben von etwa 20–40% erreicht. Im Fall von ausgedehnten mediastinalen Lymphknotenmetastasen besteht in der Regel keine primare Resektabilitat. Die primare kombinierte Radiochemotherapie wird empfohlen. Die sekundare Resektion kann in erfahrenen Zentren gepruft werden. Bei einer definierten Infiltration des Mediastinums (T4) oder der oberen Thoraxapertur (Pancoast-Tumoren) bzw. bei solitaren Fernmetastasen (Hirn, Nebenniere) jeweils ohne mediastinale Lymphknotenmetastasen kann durch angepasste Konzepte aus Radiatio, Chemotherapie und Operation behandelt werden (5-Jahres-Uberlebensrate 10–40%). Im Idealfall werden die diagnostische und die therapeutische Strategie bei Patienten mit Lungenkarzinomen durch eine interdisziplinare Besprechung festgelegt.

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