Abstract

ZusammenfassungEine zeitgemäße Aufgabe des Mathematikunterrichts ist, dass alle Schülerinnen und Schüler bei der Bearbeitung offener Aufgaben ihre Kreativität entfalten können. Konkret bedeutet dies, dass sie ihre Denkflüssigkeit, Flexibilität und Originalität entwickeln sollen. Dabei zeigen erste Studien, dass auch Vor- und Grundschulkinder aufgrund ihrer Offenheit im Denken und geringen Beeinflussung von erlernten (algorithmischen) Bearbeitungsweisen beim Bearbeiten mathematischer Aufgaben kreativ werden können. Doch inwiefern lassen sich Aufgabenbearbeitungen junger Schulkinder hinsichtlich ihrer individuellen mathematischen Kreativität charakterisieren? In diesem Beitrag wird die Kreativität von 18 Erstklässlerinnen und Erstklässlern, die sie bei der Bearbeitung zweier offener Aufgaben mit arithmetischem Inhalt zeigen, in den Fokus gerückt. Die Analyse der kreativen Aufgabenbearbeitungen mit sowohl kategorienbildenden als auch häufigkeitsstatistischen Methoden zeigte, dass alle Mathematiklernenden kreativ wurden. Konkret ließ sich die Denkflüssigkeit, Flexibilität und Originalität der Lernenden differenziert über die Erstellung von Kontinuen charakterisieren, welche die qualitative Spannweite der einzelnen kreativen Fähigkeiten der Erstklässlerinnen und Erstklässler abbilden. Diese Erkenntnisse können Forschenden (und perspektivisch auch Mathematiklehrkräften) als Ausgangspunkt für die Beobachtung und Entfaltung der individuellen mathematischen Kreativität von Schülerinnen und Schülern bei der Bearbeitung offener Aufgaben dienen.

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