Abstract

Zusammenfassung. Der Beitrag skizziert die Konzeption von Diskurskonstruktionen und stellt Aspekte der Analyse von zwei binären Diskurskonstruktionen vor, wer p, (der) q und wenn p, (dann/so) q. Diese binären Konstruktionen dienen dazu, Relationen zwi­schen Elementen auf der Basis des Konditionalschemas zu definieren, dies jedoch in unterschiedlicher Weise, nämlich als objektiv gesetzte Realität oder als zu evaluieren­de Möglichkeit. Die Konzeption der Diskurskonstruktionen ist angebunden an die Men­tal Space Theory, nach der Wissensstrukturen als Repräsentationen in mentalen Räu­men integriert, selegiert, komponiert und elaboriert werden. Je nach Aufbau der Räume ergeben sich unterschiedliche inferentielle Prozesse, die auf soziale Praktiken entwe­der als quasi objektiv gegeben oder verhandelbar verweisen. Der kognitiv-konstrukti­onsgrammatische Ansatz ist verknüpft mit der philosophischen Frage, auf welche Weise das Selbst und seine Realitäten durch soziale Interaktion sichtbar werden. Binäre Dis­kurskonstruktionen kommen in Dramentexten des 16. bis 18. Jh. unterschiedlich häu­fig vor. Evidenzen aus dem literarischen Korpus stützen die theoretischen Überlegun­gen.

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