Abstract

Der Beitrag unternimmt eine dekonstruktive Lektüre von ‚Agora‘ als eines Grundbegriffs politischer Theorie und politischen Theaters. Statt als exklusiver Raum politischer Repräsentation wird ‚Agora‘ so als Sammelplatz beschreibbar, an dem Weisen und Akteur*innen des Zusammenlebens immer wieder neu in Frage stehen. In der Relektüre von ‚Agora‘ wird ausgehend von einer ‚environmental performance‘ der iranischen Theatermacherin Azadeh Ganjeh, Unpermitted Whispers, ein Konzept der metökischen Konstellation als einer theatralen Strategie zur Pluralisierung der Agora entwickelt. Es folgt eine Untersuchung des in Essen-Stoppenberg situierten Solorollenspiels Achtmal Blinzeln (Anna Kpok), die die Räume des Spiels mit einem Modell von Agora als Ort des Handels, des Handelns und des Aushandelns von Szenologien des Erscheinens, des Sprechens und der Repräsentation konfrontiert. Der Ansatz tritt entsprechend in Dialog mit Theater und Performance, die über Erscheinungsräume nachdenken; über deren Diskursethiken, institutionelle Ästhetiken und ihre materialen Verortungen in der Stadt; mithin auch über (Un)Möglichkeiten von Demokratie.

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