Abstract
ZusammenfassungHintergrund Das „akute Skrotum“ ist ein häufiger kinderurologischer Notfall, der eine rasche Beurteilung zur Diagnose bzw. zum Ausschluss einer Hodentorsion erfordert. Zu den weniger bekannten Differenzialdiagnosen zählt das idiopathische Skrotalödem (AISE). In dieser Studie beschreiben wir Häufigkeit und klinisches Management des AISE in unserer Klinik.Patienten 319 Patienten im Alter von 0 bis 17 Jahren, die zwischen 01/2013 bis 12/2017 in der kinderurologischen Klinik der KUNO-Kinderklinik St. Hedwig Regensburg mit der Diagnose „akutes Skrotum“ behandelt wurden.Methode Retrospektive Analyse der Patientenakten.Ergebnisse 234/319 Patienten wurden ambulant und 85/319 (27%) stationär behandelt. Bei 23/319 (7,2%) wurde ein AISE diagnostiziert. Alle Patienten mit AISE wurden ambulant behandelt, bei keinem dieser Patienten musste eine operative Exploration erfolgen. Weitere Diagnosen der ambulanten Patienten: Epididymitis (87/234; 37%), Hydatidentorsion (42/234; 18%), Hodentorsion (5/234; 2%) Hodentrauma (10/234; 4%), Hydrozele (9/234; 4%), unspezifische Hodenschmerzen (58/234; 25%). Diagnosen der stationären Patienten: Hodentorsion (58/85; 68%), Hydatidentorsion (17/85; 20%), Epididymitis (8/85; 9%), Hodentrauma (1/85; 1%), Tumor (1/85; 1%).Diskussion Das AISE ist eine Ausschlussdiagnose mit typischem klinischem Bild. Zusammen mit dem charakteristischen Befund in der (Doppler-) Sonografie ist eine sichere Abgrenzung zu anderen Differenzialdiagnosen des akuten Skrotums möglich. Durch die korrekte Diagnosestellung können unnötige Klinikaufenthalte, Operationen und medikamentöse Behandlungen vermieden werden.Schlussfolgerung Das AISE ist eine relevante Differentialdiagnose des akuten Skrotums, das Kinder- und Jugendärzten bekannt sein sollte.
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