Abstract

1858 wurde in der Kathedrale von Saint-Jean-de-Maurienne ein Fresko mit der Darstellung einer Grablegung freigelegt. Dieses Ereignis wurde im 19. Jahrhundert zu einem Wendepunkt in der Geschichte der Entdeckung, der Bewahrung und der Wertschätzung des antiken und mittelalterlichen Kulturerbes in den Westalpen. Das Fresko kann heute Antoine de Lonhy zugeschrieben werden, einem fahrenden Künstler mit diversen Fähigkeiten, der sich zu Beginn der 1400er Jahre nach seinen Anfängen in Burgund und Aufenthalten in Toulouse und Barcelona in der Grafschaft Savoyen niederließ. Der Beitrag stützt sich auf Archivquellen und Veröffentlichungen der wissenschaftlichen Gesellschaften der Grafschaft Savoyen aus der Zeit der Entdeckung des Freskos und beschreibt deren verschiedene Phasen. Dieses Beispiel zeigt nicht nur das Interesse des 19. Jhs. für das Mittelalter, es zeugt unter anderem auch von der reichen Ausstattung der Kathedrale von Saint-Jean-de-Maurienne, die größtenteils aufgrund von Veränderungen des Baues seit dem 17. Jh. und Zerstörungen durch die Französische Revolution verlorengegangen war.

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