AbstractPhotoelektronen‐Zirkulardichroismus (im folgenden PECD, nach der englischen Bezeichnung) zeigt sich als eine Vorwärts‐Rückwärts‐Asymmetrie in der Photoemission nicht‐razemischer Proben, ausgelöst durch zirkular polarisiertes Licht. Gegenüber anderen chiroptischen Methoden hat die PECD‐Spektroskopie potentielle analytische Vorteile bei der Differenzierung chiraler Substanzen, da sie sehr sensitiv auf das chirale Potential von Molekülen ist. Anionen können für die PECD‐Spektroskopie entsprechend ihrer Masse selektiert werden und ihr Einsatz eröffnet Wege zu einfachen experimentellen Aufbauten, die auf handlichen (table‐top) Lasern basieren. Die Nachweise für den PECD von Anionen sind noch rar und das genaue Verständnis der Triebkräfte, welche die PECD‐Elektronendynamik im Photodetachment bestimmen, sind unklar. Hier zeigen wir den PECD‐Effekt im Photodetachment von massenselektierten, deprotonierten 1‐Indanol‐Anionen. Der PECD wird über einen großen Bereich von Photonenenergien mit einem Velocity‐Map‐Imaging(VMI)‐Photoelektronenspektrometer energieaufgelöst analysiert. Ein PECD von bis zu 11 % wird nachgewiesen, was vergleichbar mit gemessenen Werten für neutrale Moleküle ist.
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