Hintergrund: Die Behandlung entzündlicher Hauterkrankungen ist häufig empirisch, da kausale Therapiemaßnahmen aufgrund unvollständiger Kenntnisse der Immunpathogenese meist nicht vorliegen. Die derzeit durchgeführten Therapien können zwar zur Remission der Erkrankung führen, allerdings müssen unter Umständen unerwünschte Nebenwirkungen in Kauf genommen werden. Aufbauend auf den Erfahrungen einer zytokinmodulierenden Therapie bei chronisch entzündlichen Erkrankungen wie der rheumatoiden Arthritis, könnte der Einsatz von TNF‐α‐Inhibitoren eine weitere, spezifischere und effektivere Behandlungsmöglichkeit einzelner entzündlicher Hauterkrankungen darstellen. Patienten und Methodik: Anhand eigener Erfahrungen und aktueller Literaturberichte stellen wir den derzeitigen Stand des neuen Behandlungsregimes von entzündlichen Hauterkrankungen mit TNF‐α‐Blockern dar. Neben pathogenetischen Wirkmechanismen wird auf die Erfahrungen bei der Anwendung der TNF‐α‐Inhibitoren eingegangen. Außerdem wird auf unerwünschte Begleitwirkungen und mögliche Kontraindikationen dieser Therapie hingewiesen. Ergebnisse und Schlußfolgerungen: Die bisherigen Erfolge zeigen, daß TNF‐α‐blockierende Substanzen bei entzündlichen Hauterkrankungen, insbesondere im Sinne der akuten Interventionstherapie, eine Bereicherung im Therapiespektrum darstellen können. Einheitliche Richtlinien über Indikationen und Kontraindikationen einer anti‐TNF‐α‐Therapie (Infliximab und Etanercept) bei entzündlichen Hauterkrankungen müssen erst erarbeitet werden, um die Therapie zu optimieren und die unerwünschten Begleitwirkungen gering zu halten.