ZusammenfassungUnterrichtsgespräche stellen die gängige Praxis der Interaktion zwischen Lehrpersonen und Schüler*innen dar. Die Etablierung lernförderlicher Unterrichtsgespräche stellt Lehrpersonen allerdings häufig vor Herausforderungen. Die Forschung zeigt, dass Einstellungen zur dialogischen Unterrichtsgesprächsführung, die als besonders lernförderlich gelten, für eine erfolgreiche Umsetzung bedeutsam sind. Die Studie untersucht erstmals die Einstellungen zur dialogischen Unterrichtsgesprächsführung (Dialogic Teaching) von angehenden Grundschullehrpersonen im Verlauf ihres Langzeitpraktikums. Zudem werden die Einstellungen zur emotionalen Unterstützung von Schüler*innen sowie die Einstellungen zum Lehren und Lernen als Prädiktoren in den Blick genommen. In der Studie wurden N = 189 Studierende des Grundschullehramts zu Beginn und am Ende ihres Langzeitpraktikums befragt. Die Ergebnisse aus den Latent-Change-Modellen zeigen positive Veränderungen der drei Dimensionen von Dialogic Teaching: Sowohl in der (1) Rahmung dialogischer Gesprächsanlässe, (2) Initiierung von Schüler*innenbeiträgen und (3) Förderung dialogischer Beteiligung verändern sich die Einstellungen im Verlauf des Praktikums positiv. Des Weiteren sagen die Einstellungen zum konstruktivistischen Lernen und Lehren signifikant die Veränderungen in den Einstellungen zur Förderung dialogischer Beteiligung vorher. Im Beitrag werden Implikationen für die weitere Forschung und Lehrer*innenbildung aufgezeigt.
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