ZusammenfassungZiel dieser Arbeit ist die Quantifizierung der hydraulischen Leistungsfähigkeit des Abflusssystems am Mondsee, Österreich. Die hier gewonnenen Ergebnisse dienen als hydraulische Grundlage im Prozess der Optimierung der Seesteuerung und definieren die technisch-hydraulischen Grenzen für Maßnahmen zur Verbesserung des Hochwasserrisikomanagements. Mithilfe eines hybriden Modellierungsansatzes – bestehend aus numerischer und physikalischer Modellierung sowie Feldmessungen zur Kalibrierung und Validierung – konnte gezeigt werden, dass die bestehenden hydraulischen Verhältnisse abflussbegrenzend wirken und die Seewasserstände bei Hochwasserereignissen erhöhen können. Die verringerte hydraulische Leistungsfähigkeit des Wehrzulaufs schränkt die derzeitige Seesteuerung am Klauswehr ein und limitiert die Möglichkeit einer Optimierung. Eine deutliche Erhöhung des Abflusses ist durch die Vergrößerung des effektiven Fließquerschnitts, Verringerung des Strömungswiderstands im Wehrzulauf und Anpassung der Klappenstellung am Wehr möglich. Die hydraulischen Analysen wurden von einer Stakeholderbefragung begleitet, aus der Einschränkungen und nutzerspezifische Kriterien für die Überarbeitung der Seesteuerung am Klauswehr abgeleitet werden konnten. Die Einbeziehung der Interessen der Betroffenen werden als entscheidender Schritt zu einer allgemein akzeptierten und damit realisierbaren optimierten Seesteuerung für ein verbessertes Hochwasserrisikomanagement am Mondsee angesehen.
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