Abstract

According to Plutarch, the cause of evil is not the demiurge’s will, that is the divine, nor is it matter or the World-soul, but the precosmic, ungenerated evil soul which is at the origin of the World-soul. This very original interpretation of a passage from the Timaeus in which Plato describes the formation of the soul (Tim. 35a) is not merely supported by a partisan interpretation of the famous pages of the Laws (X 896 E-898 D). Its origin can be situated in a version of Plato’s text circulating in the Old Academy since Xenocrates. The paper aims at throwing some light on the way in which this exegesis of Timaeus 35a — possibly inheriting from an already rewritten text — enables Plutarch to develop his views on the origin of evil: on the cosmic as well as on the human levels, evil is always first, innate and already here, whereas the good, whose origin is divine and intelligible, is a gift coming from the outside. In the process, the paper also intends to give credit to Plutarch against Proclus and his attacks aimed at his exegesis.

Highlights

  • Einführung Plutarchs (45-ca.125) Philosophie ent­wic­ kelt sich zum großen Teil als eine Int­er­pretation von Platons Werk, sei es dass der Chaironeer eine gesamte Abhandlung der Lehre des Meisters widmet, sei es um seine eigenen Positionen durch Aus­ le­gung entsprechender Textstellen zu Ploutarchos, n.s., 11 (2014) 87-122

  • Xenokrates, Krantor und Poseidonios, wirft er zuletzt35 vor, dass sie auf die eine oder die andere Weise der Seele Materie einfügen: sei es, dass der erste das Teilbare mit der Vielheit gleichsetze, sei es, dass der zweite diese teilbare Wesenheit mit dem Wahrnehmbaren, d. h. mit etwas

  • Seine Unterscheidung tritt in einer ganz eigenartigen Auslegung von der Erschaffung der Weltseele auf

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Summary

Plutarchs Auseinandersetzung mit den vorangehenden Interpretationen

In seiner Abhandlung über die mor­ a­ lische Tugend weist Plutarch auf sein­ e gewöhnliche Methode hin: Er pflegt mit einer Zusammenfassung der gegneris­chen Ansichten anzufangen, um da­durch seine eigenen Auffassungen zu verdeutlichen. 19 Obwohl er sich darüber nicht unmittelbar äußert, spielt wahrscheinlich diese mathematische Teilung bei Platon eine wesentlichere Rolle als bei Plutarch in Hinsicht auf die Funktion der Weltseele als Bewegerin des Kosmos. Auf dieser Grund­ la­ge habe er (so Plutarch) die Bil­dung der Weltseele durch den Demiurgen in folgender Weise aus­ge­legt: Aus der Mi­schung des Unteilbaren, das Xen­ o­kra­ tes mit dem Einen identifiziert habe, und des Teilbaren, das für ihn die Vielheit dargestellt habe, sei die Zahl entstanden. Durch eine zweite Mischung dieser er­ wor­benen Zahl mit dem Selbigen und dem Anderen, die jeweils als Prinzipien der Ruhe und der Bewegung gälten, sei der zur Seele werdenden Zahl das Be­weg­ ungs - und Haltevermögen zuteil geworden.

Plutarchs Einwände
Die Bildung der Weltseele im Timaios nach Plutarch
Die schöpferische Mischung
Die Umschreibung des Timaiospassus
Die Definition der Seele an sich
Synonyme der Seele an sich
Die mögliche Ursache des Übels nach Plutarch
Die Umdeutung der zitierten Platonstellen
Das Auftreten eines dritten Prinzips
2.34. Bemerkung zur Prinzipienlehre Plutarchs
Plutarchs Einwände gegen seine Vorgänger
Die ontologische Bildung der Weltseele im Timaios nach Plutarch
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