Wirkung von Harnstoff- und Kalkammonsalpeter-Düngung auf die Mikroflora und den Stickstoffumsatz im Fichtenrohhumus

Abstract

The microbiological and chemical changes which are caused in the A0 (F) horizon under spruce stands by application of urea (U) or calcium ammonium nitrate (KAS) were investigated on a flinty slate site at low altitude in the Harz Mountains. Both forms of nitrogen fertilizer led to an increase in the total amount of nitrogen, ammonium and nitrate content, pH value, bacteria and actinomycetes numbers, species number of actinomycetes as well as of such physiological activities as urea transformations, decomposition of cellulose and nitrification. These changes continued to exist to a lesser degree up to three years after the last application of fertilizer, U having in most cases a stronger effect than KAS. Urea is very rapidly transformed into ammonium ions. During the first months after fertilization in the case of U the content of nitrate ions is considerably lower than with KAS. At the end of the year of fertilization it is higher in the case of U as compared with KAS. On the whole, the danger of nitrate washing is in the case of U application by far not so great as with application of KAS. Die mikrobiologischen und chemischen Veränderungen, die eine Düngung mit Harnstoff (U) oder Kalkammonsalpeter (KAS) im Auflagehumus eines Fichtenbestandes auslöst, wurden auf einem Kieselschieferstandort der unteren Berglagen des Harzes untersucht. Die beiden Stickstoffdüngerformen führten im Ausbringungsjahr zu einem Anstieg des Gesamtstickstoffs, des Ammonium- und Nitratgehaltes, des pH-Wertes, der Bakterien- und Aktinomyzetenzahlen, der Artenzahl der Aktinomyzeten sowie der physiologischen Aktivitäten Harnstoffabbau, Zellulosezersetzung und Nitrifikation. Diese Veränderungen blieben bis zu drei Jahren nach der letzten Düngergabe im abgeschwächten Maße bestehen, wobei U meist stärker als KAS wirkte. Der Harnstoff wird sehr schnell in Ammoniumionen überführt. Der Gehalt an Nitrationen ist in den ersten Monaten nach der Düngung bei U wesentlich niedriger als bei KAS; er liegt am Ende des Düngungsjahres bei U höher als bei KAS. Insgesamt ist die Gefahr einer Nitratauswaschung bei der U-Düngung wesentlich geringer als bei der KAS-Düngung einzuschätzen.