Abstract

In this paper we attempt to determine the criteria speakers apply in morphologically or syntactically ambiguous cases. In German separable vs. inseparable verbs can be included in these cases. Although most grammar books present patterns or rules which give the impression of relatively clear cut cases, in contrast literal usage in every day life seems to hint to the contrary. In an empirical study with 120 students we demonstrated that separable verbs are a grammatical entity where even native speakers differ greatly in their linguistic behaviour and choices. Their behaviour also reveals considerable incongruities with rules ascribed by grammarians. In addition we found the following factors which influence the way speakers use complex verbs: While stress plays a major role (as pointed out in most grammar books), habitual use or analogous treatment enter as important factors. Semantic criteria are not heeded or only to a small degree, contrary to the postulations in some grammar books. Our results support the hypothesis that for syntactical processing, criteria or cues from various linguistic levels (phonological, morphological, semantic) are used. Since those cues can be contradictory to one another, insecure or differing linguistic judgements ensue. Thus we gained insights into how syntactic knowledge is stored and processed.

Highlights

  • In this paper we attempt to determine the criteria speakers apply in morphologically or syntactically ambiguous cases

  • Das Präfix tritt zwar in beiden Versionen auf, ist aber in der entsprechenden Verbindung hochfrequent und besitzt eine eindeutige Akzentverteilung

  • Komplexer Verben ist auch ein komplexer Prozess, der von Lexikoneinträgen, Analogiebildungen und Akzentregeln beeinflusst wird

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Summary

Kriterien für die Trennbarkeit in der grammatischen Literatur

Alle hier zitierten Grammatiken scheinen ein Kriterium als stets mit Trennbarkeit verbunden anzusehen: die Betonung bzw. den Akzent. Dies scheint so selbstverständlich zu sein, dass es keiner Erklärung gewürdigt wird. Das geht sogar so weit, dass eine Bedeutungsgruppe, die in einer Grammatik der trennbaren Variante zugewiesen wird, in einer anderen bei der nicht-trennbaren Variante angeführt ist. Zum anderen scheint es aber auch so zu sein, dass das Angeben von Bedeutungsgruppen überhaupt ein problematisches Vorgehen ist, eben weil die so entstehenden Gruppen oft klein und schwer abgrenzbar sind.. Scheint es bei der Lektüre des Duden ebenfalls fraglich, ob die für trennbares durch- angegebene Bedeutung "trennen" nicht von bestimmten Basisverben in die komplexe Bildung eingebracht wird Bei allen genannten Faktoren bleibt - ganz abgesehen von ihrer oft nicht besonders großen Reichweite - die Frage bestehen, ob sie für Sprecher bei der Bildung komplexer Verben tatsächlich eine Rolle spielen, mit anderen Worten: ob sie psychologische Realität besitzen. Auf dieser Grundlage liegen dann zumindest einige Eckdaten für die Beurteilung des sich in der Untersuchung manifestierenden Sprecherverhaltens vor

Die Verarbeitung komplexer Wörter
Häufigkeitsmuster
Methodik
Zur Konzeption der Fragebögen
Auswertung der Fragebögen
Findings
Interpretation der Ergebnisse
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