Abstract

Der Titel, unter dem Will Hasty seine bisher verstreut publizierten Einzelstudien versammelt und vermehrt hat, formuliert ein komplexes Erkenntnisinteresse. Auf der einen Seite bezieht sich Art of Arms nicht etwa realienkundlich auf das Einfließen ritterlicher Kampfpraktiken in die lyrische und epische Konfliktmetaphorik oder in die Beschreibung entsprechender Streitszenen. Vielmehr definiert die Formel für Hasty den kleinsten gemeinsamen Nenner aller Texte, die er als „German Court Poetry“ des 12. und 13. Jahrhunderts anspricht. Denn Art of Arms steht für das intrikate Verhältnis von ars poetica und feudaler Agonalität, das die literarische Selbstdarstellung des „Höfischen“ („courtliness“) prägt. Damit nimmt der Autor Stellung gegen psychohistorische Fortschrittsmodelle, die in der Höfisierung das Paradigma eines auf die Dauer global befriedenden Zivilisationsprozesses sehen möchten (Norbert Elias), oder gegen literaturgeschichtliche Interpretationsmuster, die die höfischen Texte zu gewaltfreien Zonen der Fiktionalität und Utopie erklären.

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