Abstract

The possibilities of intercomprehension (= receptive multilingualism within a language family, here restricted to reading comprehension) strongly depend on cognate words and on the transparency of their relationships, which are often obscured by diverging phonological developments in the individual languages. This article presents results of two tests in which German subjects were to find German cognates to words from unknown Germanic languages. The focus of our attention is on the phonological aspect: Does transparency of cognate relations only depend on the number of common segments of the cognate words or also on the kind of phonological differences? If the latter is the case, which kinds of differences do affect recognition, and to what extent? The data from a free response and a multiple choice task indicate that cognate recognition is particularly easy when the correspondence between the differing segments is familiar from variation and alternation phenomena in the L1. More generally, articulatory similarity seems to play an important role for intuitions about possible cognate relationships.

Highlights

  • The possibilities of intercomprehension (= receptive multilingualism within a language family, here restricted to reading comprehension) strongly depend on cognate words and on the transparency of their relationships, which are often obscured by diverging phonological developments in the individual languages

  • Für eine erste Annäherung erscheint es jedoch sinnvoll, die synchronen Beziehungen zwischen Kognaten in dieser Weise genauer zu erfassen und die Schwierigkeiten bei der Erkennung dazu in Beziehung zu setzen, welche Substitutionen, Insertionen und Tilgungen jeweils nötig sind, um von dem unbekannten zu dem vertrauten Wort zu gelangen

  • Verb ⇒ spinnen [ Spinne] steren: konstr. (⇒ Stern) stort: nl. stort- , (Verb storten) ⇒ Sturz struk: nd. ⇒ Strauch tarm: skand. ⇒ Darm telt: skand. ⇒ Zelt urm: skand. orm ⇒ Wurm wend: konstr. (⇒Wind/Wand/Wende) wrinde: konstr. (⇒ Winde/Rinde)

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Summary

Einleitung

Dass die Sprachenvielfalt in Europa gleichzeitig einen kulturellen Reichtum und ein praktisches Problem darstellt, ist kaum zu bestreiten. Eine Option, die immer noch vernachlässigt wird, aber in jüngerer Zeit zunehmend auf Interesse stößt, ist rezeptive Mehrsprachigkeit Das betrifft bei den germanischen Sprachen vor allem den Wortschatz: Ob germanische Interkomprehension eine realistische Option nicht nur für Linguisten ist, entscheidet sich in erster Linie damit, ob die etymologischen Beziehungen in der modernen Gestalt der Wörter noch erkannt werden können. Diese Untersuchung bezieht sich allerdings auf die gesprochene Sprache, bei der Reduktionserscheinungen eine erheblich größere Rolle spielen als bei der geschriebenen, und auf zwei Sprachen, deren Gemeinsamkeiten – verglichen mit dem Verhältnis zwischen Deutsch und anderen germanischen Sprachen – sehr groß sind. Entsprechungen), aber eine Grenzziehung zwischen relevant und irrelevant ist oft schwierig und wird durch die Tatsache erschwert, dass Korrespondenzen mit geringer Typefrequenz z. Im Folgenden steht diese Frage im Zentrum: Welche phonologischen Beziehungen erlauben auch Nicht-Fachleuten das Erkennen von (geschriebenen) Kognaten, d. h. das Herstellen der Verbindung zwischen einem Wort einer unbekannten Sprache und einem damit verwandten Wort einer bekannten Sprache, und welche Unterschiede verhindern, dass dies gelingt? Die hier vorgestellten Ergebnisse können dabei erste Anhaltspunkte sein, für eine zuverlässige Antwort sind allerdings noch ausgiebige weitere Untersuchungen erforderlich

Kognatenerkennung und Texterschließung in der Interkomprehension
Ähnlichkeitsbeziehungen zwischen Kognaten
Anlage und methodische Probleme
Test 1
Ergebnisse
Präferierte und dispräferierte Korrespondenzen
Test 2
Präferierte Korrespondenzen im Multiple-Choice-Test
Findings
Literatur
Full Text
Paper version not known

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