Abstract

Summary Based on recent studies on ‘literary meteorology’, the article examines depictions of meteorology in Soviet literature. It contextualizes Daniil Granin’s Into the Storm (1962) and Anatolii Gladilin’s Forecast for tomorrow (1972) within the post-war history of meteorology and reads both texts as examples for a ‘popular meteorology’, in which important shifts in the Soviet culture of science can be detected. In difference to political readings of late Soviet prose on science, it holds, that literary texts can provide valuable insights into shifts of styles on thinking, the praxeology of science, its anthropological implications and into models of scientific evolution.

Highlights

  • Die literarische Meteorologie ist in den vergangenen Jahren zu einem eigenständigen Teilgebiet innerhalb des größeren Forschungsbereichs Literatur und Wissen avanciert (Boia 2005; Harris 2015; Braungart & Büttner 2017; Gamper 2018; Grill 2019)

  • Deutlich wird dies in der Erzählstruktur, die bereits bei Granin die chronologische Ordnung hinter sich lässt und bei Gladilin zu einer hochgradig fragmentierten, stetig zwischen den Zeitebenen wechselnden Sujetanordnung transformiert wird

  • Present and future: Soviet contributions to the science of anthropogenic climate change, 1953–1991

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Summary

Einleitung

Die literarische Meteorologie ist in den vergangenen Jahren zu einem eigenständigen Teilgebiet innerhalb des größeren Forschungsbereichs Literatur und Wissen avanciert (Boia 2005; Harris 2015; Braungart & Büttner 2017; Gamper 2018; Grill 2019). Dieser Gegensatz von Spezial- und Interdiskurs, literarischer und fachwissenschaftlicher Meteorologie ist für die hier untersuchten Beispiele nicht konstitutiv. Jahrhunderts, dass „der Bezug zur Wissenschaft [...] an Bedeutung verliert und die meteorologischen Poetiken sich stärker von genuin ästhetischen und sprachtheoretischen Prämissen her begründen“ (Gamper 2014: 243)[2], so gilt für weite Teile der sowjetischen Literatur, wie noch zu zeigen sein wird, das Gegenteil. Dass sich dies vor dem Hintergrund einer technisierten und computerisierten Wetterforschung abspielt, die in bisherigen Forschungen zur literarischen Meteorologie kaum eine Rolle spielte, verleiht dem sowjetischen Material zusätzliche Relevanz für eine Historisierung literarischer Nachkriegsmeteorologie. Die bisherige Konzentration auf die Steuerungs- und Transformationsexzesse des Wetters, für die sich in der sowjetischen Geschichte viele Beispiele finden, droht darüber hinwegzutäuschen, dass literarische Werke auch in der Sowjetunion ein wichtiges Medium für die Speicherung und Reflexion erkenntnis-. Und wissenschaftstheoretischer Auffassungen darstellen, was in der Folge plausibilisiert werden soll

Literatur und Meteorologie während des Tauwetters
Kampf der Kalküle
Wahrheit und Methode
Das Wesen des Wissenschaftlers
Der Kreislauf des Fortschritts
Forschungsperspektiven für die spätsowjetische Wissenschaftsprosa
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