Abstract

Fragestellung und Hintergrund: Die symptomatische vaginale Trockenheit nach intrakavitärer Brachytherapie des Endometriums stellt eine häufige Nebenwirkung dar und führt in vielen Fällen zu vaginalen Verklebungen. In dieser Studie wurde die Wirksamkeit einer lokalen Mucin-Applikation auf die Vaginalhaut zur Prävention vaginaler Verklebungen untersucht. Patienten und Methodik: 185 Frauen benetzten mit Beginn der ersten Brachytherapie-Fraktion über 10 Wochen einmal täglich die Vaginalhaut mit Mucin-Spraylösung. Ein Kollektiv von 70 bestrahlten Patientinnen ohne Anwendung von Supportivmaßnahmen diente als Kontrolle. Die Patientinnen wurden entweder alle 7 Tage mittels alleiniger Brachytherapie mit 5 × 6 Gy bestrahlt oder alle 10 Tage kombiniert mit 5 × 6 Gy bestrahlt. Als Vergleichskriterien dienten subjektive Beschwerden Grad 1 bis 4 sowie objektive Befunde (Grad 0,1,2) zur Beurteilung der vaginalen Adhäsionen. Die Nachbeobachtungszeit betrug 9 Monate. Ergebnisse: Akutreaktionen: Im Behandlungskollektiv klagten 4 % über subjektive Beschwerden des Grades 1 (Juckreiz/Brennen) versus 20 % im Kontrollkollektiv, bei denen auch eine Patientin unter Beschwerden des Grades 2 (anhaltende Dysurie) litt. Vaginale Verklebungen Grad 1(unproblematisches Lösen möglich) fanden sich nur bei einer Patientin des Behandlungskollektivs im Vergleich zu 74 % der Patientinnen im Kontrollkollektiv. Vaginale Verklebungen Grad 2 (schmerzhaftes Lösen aufgrund fibrinöser Läsionen) konnten nur im Kontrollkollektiv beobachtet werden. Schlussfolgerung: Die vaginale Anwendung einer Mucin-Spraylösung stellt eine effektive Supportivmaßnahme zur Prävention vaginaler Verklebungen nach Brachytherapie dar.

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