Abstract

Impfungen gehören zu den erfolgreichsten vorbeugenden Maßnahmen der Medizin. Da sie bei gesunden Menschen appliziert werden, sind regulatorische Hürden besonders hoch, und es müssen vor jeder Zulassung Daten aus klinischen kontrollierten Studien und im weiteren Verlauf aus Registermeldungen evaluiert werden. Die Wahrscheinlichkeit und Bedeutsamkeit von Impfreaktionen müssen gegen mögliche Schäden durch die Wildinfektion, aber auch den induzierten Infektionsschutz abgewogen werden. Unverträglichkeiten von Impfungen werden häufiger vermutet, als tatsächlich bewiesen und sind insgesamt selten. Dazu gehören auch Hautveränderungen, die spezifischen Erkrankungen wie der Psoriasis, Neurodermitis oder dem Lichen ruber zugeordnet werden können oder unspezifische Reaktionen darstellen. Neben einer Provokation oder Exazerbation dieser Erkrankungen sind auch verschiedene Intoleranzreaktionen möglich, die klassisch-allergologisch oder anaphylaktoid sein können. Gerade Menschen mit chronischen Hauterkrankungen, insbesondere auch unter einer immunsuppressiven oder -modulatorischen Therapie, sollten alle empfohlenen Standardimpfungen dem Lebensalter entsprechend erhalten haben. Impfungen sollten nicht bei akuten Hauterscheinungen durchgeführt werden. Eine Begleitmedikation, insbesondere wenn diese immunsuppressiv oder immunmodulatorisch ist, muss in die Entscheidung zur Impfung und Festlegung deren Zeitpunkts einbezogen werden. Während Totimpfungen auch unter immunsuppressiver Therapie möglich sind, dies aber zu einer verminderten Impfantwort und damit vermindertem Infektschutz führen kann, sind Lebendimpfstoffe eher kontraindiziert.

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