Abstract

Neue Medien wie Smartphone-Apps oder virtuelle Realitäten (VR) finden zunehmend Anwendung in der pädiatrischen Psychosomatik. In der Diagnostik liegen die Vorteile in der Erfassung von Daten im Alltag sowie in der realitätsnahen und zugleich standardisierten Erfassung mithilfe der VR. In der Behandlung lassen sich selbstadministrierte und hybride Technologien von computerassistierten und computerspielbasierten Interventionen unterscheiden, die allesamt zunehmend in der pädiatrischen Psychosomatik zum Einsatz kommen, so z. B. bei Schmerzerkrankungen, Enkopresis, chronischen Erkrankungen oder auch begleitenden Depressionen und Ängsten. Durch das Auslösen alltagsnaher Reaktionen bei gleichzeitiger maximaler Kontrolle bieten VR auch in der Forschung große Vorteile. Nichtsdestotrotz sind Kontraindikationen wie Psychosen, Epilepsie und Migräne zu beachten. Eine umfassende Schulung des Fachpersonals ist daher für die Nutzung neuer Medien in der Diagnostik, Behandlung und Forschung essenziell.

Highlights

  • Können Avatare eingesetzt werden, um eine Vielfalt sozialer Situationen nachzustellen und die Auswirkungen u. a. von Mobbing in Form von sozialem Ausschluss auf die Stressverarbeitung [16] oder auch von sozialer Unterstützung als Resilienzfaktor [8] zu untersuchen

  • The advantages concerning diagnostic assessments lie in the collection of data in daily life as well as in a realistic and standardized data collection with virtual reality (VR)

  • With respect to treatment, selfadministered and hybrid technologies can be distinguished from computer-assisted and computer gaming-based interventions. They are all applied in pediatric psychosomatic care to an increasing extent, e.g. in the treatment of pain, encopresis, chronic illnesses as well as comorbid depressive and anxiety disorders

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Summary

Einsatz neuer Medien in der pädiatrischen Psychosomatik

Neue Medien definieren nicht nur den Alltag heutzutage aufwachsender Kinder und Jugendlicher, sondern halten – begünstigt durch die „Coronavirus-disease2019“(COVID-19)-Krise – auch vermehrt Einzug in die Pädiatrie. Der vorliegende Beitrag setzt sich zum Ziel, einen umfassenden, wenn auch nicht erschöpfenden Überblick über den Einsatz neuer Medien in der pädiatrischen Psychosomatik zu bieten und so einen Grundstein für deren gewinnbringende Nutzung zu legen. Mit der fortschreitenden Entwicklung dieser Medien steigt auch deren Anwendungsvielfalt, darunter der Einsatz bei Kindern und Jugendlichen. A. den Einsatz von VR bei Kindern mit Zerebralparese [23] und Autismus-Spektrum-Störungen (ASS, [19]) oder auch in der pädiatrischen Rehabilitation [22]. Ebenso ist ein Vorteil für all jene Kinder und Jugendlichen zu erwarten, die an einer pädiatrisch psychosomatischen Abteilung – z. Nachfolgend sollen daher jene Ansätze aufbereitet werden, die der Diagnostik, Behandlung und Forschung mit pädiatrisch-psychosomatischen PatientInnen gewidmet sind. A. im Kontext der Rehabilitation und Rückfallprophylaxe eingesetzt werden [6, Tab. 1 Verschiedene Technologien für den Einsatz in der Behandlung. Die erste Gruppe stellen selbstadministrierte Technologien dar, die v. a. im Kontext der Rehabilitation und Rückfallprophylaxe eingesetzt werden [6, Tab. 1 Verschiedene Technologien für den Einsatz in der Behandlung. (Modifiziert nach Utermöhlen et al [28, S. 86 f.])

Computerspielbasierte Interventionen
VR die nötige Kontrolle über die Zielbedingungen
Konklusion und Ausblick
Einhaltung ethischer Richtlinien
Literatur
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