Abstract

Die Saline vs. Albumin Fluid Evaluation (SAFE) Studie hat gezeigt, dass der Einsatz von Albumin als Infusionslösung im Bereich der Volumentherapie fast überall sicher ist. Eine Ausnahme stellt hypoonkotisches Albumin beim Schädel-Hirn-Trauma dar. Während für Patientinnen und Patienten mit Leberzirrhose klare Indikationen existieren, fehlen für andere Einsatzgebiete noch große Studien, die einen klinisch relevanten Vorteil jenseits der hämodynamischen Wirksamkeit zweifelsfrei zeigen konnten und damit einen breiteren Einsatz rechtfertigen würden. Bei der „Large-volume“-Parazentese, der spontanen bakteriellen Peritonitis, aber auch beim hepatorenalen Syndrom ist der Einsatz von Albumin aufgrund eines klinischen Benefits in randomisierten kontrollierten Studien klar empfohlen und etabliert. Beim septischen Schock kann ein Einsatz von Albumin in Erwägung gezogen werden, wobei sich zwei große Studien zu dieser Fragestellung in Deutschland und Italien noch in der Rekrutierungsphase befinden. Für viele Einsatzgebiete in der Volumentherapie gilt, dass Albumin vor allem dann eingesetzt werden kann, wenn andere Maßnahmen zur hämodynamischen Stabilisierung bereits ausgeschöpft sind. Das gilt sowohl für die Volumengabe bei Hypovolämie als auch für das konservative Volumenmanagement einschließlich der sog. Deresuscitation-Phase. Inwieweit die Korrektur einer ausgeprägten Hypoalbuminämie durch Gabe von exogenem Albumin auch das schlechtere Outcome solcher Patientinnen und Patienten verbessert, ist ebenfalls Teil laufender Studien. Auf dem Weg zu einem Mehr an individualisierter Therapie kann in Zukunft die Hypoalbuminämie bei Entscheidungen für oder gegen einen Einsatz von intravenösen Albuminlösungen in der Volumentherapie eine wichtige Rolle einnehmen.

Highlights

  • Albumin besteht aus etwa 600 Aminosäuren und liegt in einer flexiblen Struktur vor, die verschiedenste Bindungen ermöglicht

  • Wiederum zeigte sich kein eindeutiger Unterschied in der Mortalität, jedoch gab es in einer Posthoc-Analyse Hinweise auf einen Vorteil für Patientinnen und Patienten unter Albumintherapie im septischen Schock [9]

  • Eine Metaanalyse bestehend aus 3 randomisierten kontrollierten Studien kam im Jahr 2014 zu dem Schluss, dass HA im Vergleich zu Kristalloiden zwar die Oxygenierung, jedoch nicht die Mortalität verbessert und dass hier dringend größere Studien nötig sind, um den beschriebenen Benefit zu belegen [57]

Read more

Summary

State of the art

Die Saline vs. Albumin Fluid Evaluation (SAFE) Studie hat gezeigt, dass der Einsatz von Albumin als Infusionslösung im Bereich der Volumentherapie fast überall sicher ist. Bei der „Large-volume“-Parazentese, der spontanen bakteriellen Peritonitis, aber auch beim hepatorenalen Syndrom ist der Einsatz von Albumin aufgrund eines klinischen Benefits in randomisierten kontrollierten Studien klar empfohlen und etabliert. Beim septischen Schock kann ein Einsatz von Albumin in Erwägung gezogen werden, wobei sich zwei große Studien zu dieser Fragestellung in Deutschland und Italien noch in der Rekrutierungsphase befinden. Für viele Einsatzgebiete in der Volumentherapie gilt, dass Albumin vor allem dann eingesetzt werden kann, wenn andere Maßnahmen zur hämodynamischen Stabilisierung bereits ausgeschöpft sind. Während für viele Einsatzgebiete klare und durch Studien belegte Empfehlungen existieren, stellt sich die Studienlage in anderen Bereichen als eher heterogen dar, wobei viele Fragen noch nicht abschließend geklärt sind. HA wird zur hämodynamischen Stabilisierung verabreicht oder wenn Evidenz für eine Reduktion der Gesamtmortalität im Indikationsgebiet aus randomisierten kontrollierten Studien abgeleitet werden kann. Genehmigung © BioRender, alle Rechte vorbehalten) satzgebiete von HA, vor allem im Bereich der Volumentherapie, diskutiert werden

Biochemie und Physiologie von Albumin
Allgemeines und Sicherheit von Albumin
Human Albumin Baxter
Albumin bei der Sepsis
Albumin bei der Leberzirrhose
Langzeitgabe von Albumin
Hepatorenales Syndrom
Albumin bei der akuten Nierenschädigung
Albumin bei Nierenersatztherapie
Albumin beim ARDS
Mögliche Einsatzgebiete
Perioperiativ erst nach Ausschöpfung anderer Maßnahmen
Albumin in der Chirurgie
Albumin bei Verbrennungen
Weitere Indikationen
Einhaltung ethischer Richtlinien
Literatur
Full Text
Paper version not known

Talk to us

Join us for a 30 min session where you can share your feedback and ask us any queries you have

Schedule a call