Abstract

Einleitung: Die Neuralrohrdefektprophylaxe durch eine Folsäuresupplementation ist als wissenschaftlich fundierte Möglichkeit zu sehen, einer der schwersten und häufigsten angeborenen Fehlbildungen vorzubeugen. Untersuchungen des Fehlbildungsmonitorings Sachsen-Anhalt haben bereits 1998 gezeigt, dass die Empfehlungen deutscher Fachgesellschaften zu einer perikonzeptionellen Folsäureeinnahme nur unzureichend von Frauen im gebärfähigen Alter umgesetzt wurden. Methoden: Um der Fragestellung nachzugehen, ob sich die Kenntnisse über Folsäure und die Einnahmepraxis im Jahr 2000 verbessert haben, wurde eine retrospektive Wöchnerinnenbefragung (n = 1224) durchgeführt. Ergebnisse: Die Empfehlungen zur Folsäureprophylaxe kannten zum Zeitpunkt der Befragung 67 % der Frauen und 64 % der Wöchnerinnen, die Folsäure während der Schwangerschaft eingenommen haben. Bereits präkonzeptionell haben 4 % der Befragten die Folsäureeinnahme begonnen und mindestens bis zur achten Schwangerschaftswoche fortgeführt. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der Untersuchung zeigten auch im Jahr 2000, dass sich die Empfehlungen zur perikonzeptionellen Folsäureprophylaxe bei Frauen im gebärfähigen Alter noch nicht ausreichend durchgesetzt haben.

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