Abstract

Da die Steuerbelastung von Kapitalgesellschaften in Deutschland im internationalen Vergleich hoch ist, will die Bundesregierung die nominalen Steuersatze fur Kapitalgesellschaften senken, moglichst aber ohne dauerhafte Nettoentlastung. Die Finanzierung der Steuersatzsenkung soll durch eine Verbreiterung der Bemessungsgrundlage erfolgen, etwa durch eine Einschrankung des intertemporalen Verlustausgleichs. Nachfolgend werden die Verlustausgleichsregelungen sowie die nominalen Steuersatze beim Vergleich von Deutschland, Osterreich, Polen und Tschechien in ihrer Belastungswirkung isoliert betrachtet. Basis des Vergleichs ist die Korperschaftsteuerstatistik, aus der die Struktur der Gewinne und Verlustvortrage sowie deren Haufigkeitsverteilung bei deutschen Kapitalgesellschaften ermittelt werden kann. Fur die Masse der deutschen Kapitalgesellschaften ergibt sich derzeit bei zwischenzeitlich auftretenden Verlusten trotz hoher nominaler Steuersatze ein geringerer Barwert der Gesamtsteuerzahlung als in den drei Vergleichsstaaten. Grund dafur sind die intertemporalen Verlustausgleichsregelungen, welche die hohe nominale Steuerbelastung in Deutschland uberkompensieren. Dieses Ergebnis ist zu berucksichtigen, damit sich nicht fur ertragsschwache Unternehmen die steuerliche Belastung in Deutschland trotz Steuersatzsenkung erhoht.

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