Abstract
The article discusses the translator ’s dynamic task of providing a faithful presentation of the message understood from a written text. Translation can be described in both literature and specialized communication as a process in which hermeneutics and linguistics are combined. Examples from eco¬nomic texts are given. Understanding refers to holistic comprehension of the overall message, based on hermeneutically relevant knowledge and it can be retrospectively traced back to the semantic input. Translational text produc¬tion on the other hand, is guided by a global formulation strategy following rhetorical aims and schematic text type norms that finds its linguistic expres¬sion in functional and stylistic decisions.
Highlights
The article discusses the translator’s dynamic task of providing a faithful presentation of the message understood from a written text
Übersetzen bedeutet die solidarische Präsentation einer aus einem schriftlichen Text verstandenen Mitteilung für Adressaten in einer anderen Kultur und ist damit eine dynamische Aufgabenstellung
Für die Herausbildung einer Expertenhaltung ist es wichtig, dass sich der Translator seiner Grenzen bewusst wird und das Eigene und Fremde in Bezug auf die in Texten sich darstellenden Kulturen reflektiert
Summary
Gemeinhin werden Linguistik und Hermeneutik als unvereinbar angesehen, das Streben nach exakten Aussagen gilt als nicht kompatibel mit Einsichten der Sprachphilosophie. Diese Textwahrheit, die es zu verstehen gilt, um sie zu übersetzen, wird hermeneutisch zunächst intuitiv als Sinnfülle des Ganzen empfunden, und zwar im Zusammenspiel mit kritischer Selbstreflexion und Recherchearbeit. Im Unterschied zum Lernen ist nun aber das Ziel der Translation nicht die Textverarbeitung zur Wissensentnahme, sondern die Präsentation von Texten, deren vollständige Wiedergabe in einer anderen Sprache (damit sie gegebenenfalls von Lesern für deren Interessen wieder verarbeitet werden können). Das Erfassen jener Mitteilung durch den Übersetzer geschieht sinnvollerweise in unvoreingenommener hermeneutischer Offenheit, wobei sich der Translator als Person mit seinem gegebenen Vorwissen selbst nicht ausklammern kann und dieses kritisch zu reflektieren hat. In der Textlinguistik sind unter dem Begriff “Linguistik des Sinns” (Coseriu 1980:51ff) Forschungsergebnisse vorgelegt worden, die für den erklärenden Nachvollzug des Verstehens und das Formulieren im Übersetzen fruchtbar gemacht werden sollten.
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