Abstract

ZusammenfassungAuch in der Corona-Krise schwelen internationale Handelskonflikte weiter. So verschärfte die US-Regierung Mitte Mai 2020, mitten in der Corona-Krise, noch einmal die Exportbeschränkungen für Zulieferer des chinesischen Telekommunikationsausrüsters Huawei. Angesichts des dramatischen Nachfrageeinbruchs bei den Automobilherstellern kann deshalb auch nicht ausgeschlossen werden, dass Donald Trump seine protektionistische Idee, die Einfuhr von Autos und Autoteilen aus der EU mit Strafzöllen zu belegen, wiederbeleben und damit auch den transatlantischen Handelskonflikt neu anfachen könnte. Simulationen zeigen, dass ein solcher Konflikt insbesondere bei einer Ausweitung der Zölle auf weitere Sektoren und einer längeren Dauer der deutschen Wirtschaft spürbaren Schaden zufügen könnte.

Highlights

  • Bereits im vergangenen Jahr und vor Ausbruch der Corona-Krise wurden die internationalen Handelskonflikte immer wieder als ein wesentlicher Faktor für die Abschwächung des deutschen Wirtschaftswachstums und als Risikofaktor für die kommenden Monate genannt (Dullien et al, 2019a; Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose, 2019)

  • Die Größe der Schocks in den Szenarien A bis D lässt sich wie folgt motivieren: Autos und Kfz-Teile machen im EU-Durchschnitt 10 % der Warenexporte in die USA aus; vor allem für Deutschland liegt dieser Anteil mit 20 % aber beträchtlich höher

  • Fiscal rules limit the ability to counterbalance the macroeconomic impact of a trade war, putting Germany potentially at a relative disadvantage in this conflict

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Summary

Analysen und Berichte Welthandel

Transatlantischer Handelskonflikt und die deutsche Wirtschaft: Auf die Dauer kommt es an. Verschärfte die US-Regierung Mitte Mai 2020, mitten in der Corona-Krise, noch einmal die Exportbeschränkungen für Zulieferer des chinesischen Telekommunikationsausrüsters Huawei. Angesichts des dramatischen Nachfrageeinbruchs bei den Automobilherstellern kann deshalb auch nicht ausgeschlossen werden, dass Donald Trump seine protektionistische Idee, die Einfuhr von Autos und Autoteilen aus der EU mit Strafzöllen zu belegen, wiederbeleben und damit auch den transatlantischen Handelskonflikt neu anfachen könnte. Simulationen zeigen, dass ein solcher Konflikt insbesondere bei einer Ausweitung der Zölle auf weitere Sektoren und einer längeren Dauer der deutschen Wirtschaft spürbaren Schaden zufügen könnte. Neben den indirekten Effekten (etwa dadurch, dass Unternehmen in China infolge des Handelskriegs mit den USA weniger Maschinen in Deutschland bestellen) galt die Aufmerksamkeit insbesondere der Drohung der USA, den Zollsatz für die Einfuhr von Kraftfahrzeugen und -teilen aus der EU auf 25 % anzuheben. Deswegen wird in einem zweiten Schritt untersucht, wie die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen eines Handelskonflikts dadurch beeinflusst werden können, dass ihn die Kontrahenten mit expansiven fiskalpolitischen Maßnahmen flankieren

Transmissionskanäle einer Zollerhöhung
Makroökonometrische Simulationen
Simulation Simulationsansatz
Kurzer Handelskonflikt
Langer Handelskonflikt
Szenario D
Langer Handelskonflikt mit fiskalpolitischer Stabilisierung
Literatur
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