Abstract

ZusammenfassungGenuss spielt in ethischen Annäherungen an die Pflege bisher noch keine bedeutende Rolle. Dabei zeigen philosophische und theologische Ansätze wie die von Emmanuel Lévinas, Ina Praetorius und Corine Pelluchon die grundlegende Bedeutung von Leiblichkeit, Genährtwerden und Genuss auf. Ebenso werden Momente des sinnlichen Genusses im Pflegealltag sowohl von Pflegekräften als auch von Gepflegten als sinnstiftend erlebt. Momente des Genusses können sich sowohl während der Pflege selbst ereignen als auch in Momenten, die über pflegerische Tätigkeiten im engeren Sinne hinausgehen. Genuss steht dabei in Zusammenhang mit Wohlbefinden, Lebensqualität, Glück und Gesundheit. Auch wenn Genuss der Gesundheit zuträglich sein kann, liegt in Momenten des Genusses selbst ein Zweck, der sich der Funktionalisierung entzieht. Eine Ethik des Genusses, die theoretische Ansätze und die Erfahrungen aus dem Pflegealltag miteinander verbindet, kann die Wahrnehmung von Pflege und die theoretische wie empirische Erforschung von Pflege bereichern. Der vorliegende Beitrag bietet hierzu eine ethische Einordnung des Themas und einen thesenartigen Aufschlag zu einer Ethik des Genusses in der Pflege.

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