Abstract

HintergrundEs gibt kaum Daten darüber, wie Chirurgen Arbeitssicherheitsmaßnahmen zum Schutz ihrer eigenen Gesundheit umsetzen und wie sie ihre subjektive Gesundheitsbelastung einschätzen.Ziel der ArbeitIn Zeiten von Chirurgenmangel ist es sinnvoll, diese Zusammenhänge zu untersuchen, um zukunftsorientierte Anpassungen zur Steigerung der Attraktivität des Berufs Chirurg zu evaluieren.Material und MethodeEin Onlinefragebogen wurde im Oktober 2016 an die registrierten Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) gesendet. Es wurden die Anwendung von Arbeitssicherheitsmaßnahmen, individuelle Lebensumstände, Arbeitsbedingungen sowie die subjektive Gesundheitsbelastung in Abhängigkeit von Ausbildungsniveau und Krankenhaustyp (Grund‑, Regel‑, Maximalversorgung) erfragt.ErgebnisseDie Rücklaufquote lag bei 21 % (1065/5011). Arbeitssicherheitsmaßnahmen werden nicht stringent umgesetzt: eine routinemäßige Anwendung von Dosimeter, Schilddrüsenstrahlenschutz, Rauchgasabsaugung und Schutzbrille findet nur in 40 % (427/1065), 39 % (411/1065), 10 % (104/1065) und 5 % (55/1065) der Fälle statt. Die Mehrheit der Chirurgen (52 %, 548/1065) bewertet ihren Lebensstil als gesundheitsbelastend. Ein Großteil davon sind Oberärzte, 46 % (250/548) empfinden den Beruf als gesundheitsbelastend. Der Anteil von Chefärzten und Assistenzärzten liegt nur bei 21 % (115/548) und 18 % (98/548).DiskussionRichtlinien zur Standardisierung des perioperativen Schutzes deutscher Chirurgen sind wünschenswert. Gesundheitsförderndes Verhalten könnte sich positiv auf die Arbeitssicherheit der Chirurgen und letztlich auch Patientensicherheit auswirken. Dies kann zu einer Steigerung der Attraktivität des Berufs „Chirurg“ langfristig beitragen.

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