Abstract

ZusammenfassungDie moderne Verhaltenstherapie hat nun bereits ihre dritte oder auch vierte Welle, wobei das klassische „Lernmodell“ durch kognitive Prozesse und die Einbeziehung emotionaler und achtsamkeitsbasierter Modelle sowie die Integration (neuro‑)biologischer Prozesse und auch des Körpers (Körpergedächtnis) erweitert wurde. Insofern ist es wichtig, das „Menschenbild“ der modernen Verhaltenstherapie diesen Entwicklungen anzupassen. Das Verhalten und Erleben eines Menschen kann in der modernen Verhaltenstherapie als Zusammenspiel und Resultat von biologischen, psychologischen, (inklusive kognitiven, emotionalen, religiösen und ethisch moralischen) Prozessen, sowie sozialen und kontextuellen (Umweltbedingungen, Rahmenbedingungen des Verhaltens) Faktoren gesehen werden. Grundlage hierfür sind Lernprozesse auf allen Ebenen seit der Kindheit oder möglicherweise auch schon davor (Epigenetik), durch die eine Grundpersönlichkeit mit verschiedenen Kompetenzen entwickelt wird. Im Rahmen des weiteren Lebens erfolgen darauf aufbauende Entwicklungs‑, Anpassungs- und Adaptationsprozesse bzw. die Auseinandersetzung mit und die Verarbeitung von Lebenskrisen und Veränderungen. Psychische Probleme entstehen nach diesem Modell, wie andere Verhaltensweisen, aufgrund von Lernprozessen. Therapie baut deshalb auf der Analyse dieser Faktoren und deren Veränderung durch neue multifaktorielle Lernprozesse auf.

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