Abstract

Hintergrund und ZielsetzungVon März bis Juni 2020 hatte Bayern die erste Welle der SARS-CoV-2-Pandemie zu bewältigen.Material und MethodenEs werden Erfahrungen mit der Steuerung der stationären Behandlungskapazitäten für COVID-19-Patienten durch die Ärztlichen Leiter der Führungsgruppen Katastrophenschutz (ÄL-FüGK) und den Ärztlichen Bezirksbeauftragten Rettungsdienst (ÄBRD) in der Oberpfalz im Kontext des Notfallplan Corona-Pandemie der bayerischen Staatsregierung dargestellt.ErgebnisseDurch Einstellen des Routineprogramms und Aufbau zusätzlicher Beatmungsbetten wurden Intensivkapazitäten geschaffen, welche insbesondere im Rettungsdienstbereich (RDB) Nordoberpfalz kurzfristig annähernd ausgelastet waren. Bei sich abzeichnendem Verlegungsbedarf von Intensivpatienten wählten die ÄL-FüGK bzw. der ÄBRD Zielkliniken im Sinne von Verlegungskorridoren aus. Dies erfolgte in drei eskalierenden Stufen: auf lokaler Ebene (RDB), auf regionaler Ebene (Regierungsbezirk) und auf überregionaler Ebene (zwischen Regierungsbezirken). Als Datengrundlage wurde u. a. die tägliche Bettenmeldung der Kliniken herangezogen. Normalstationskapazitäten waren stets frei, sodass Hilfskrankenhäuser nicht in Betrieb genommen werden mussten. Zum Schutz von Pflegeeinrichtungen verhängte die Staatsregierung einen Aufnahmestopp. Während des Abebbens der ersten Welle konnte die Routineversorgung schrittweise wieder aufgenommen werden.DiskussionDie Steuerung der Patientenströme lehnte sich weitgehend an die Abläufe des Normalbetriebs an, was Abläufe verschlankte und Handlungsfähigkeit sicherstellte. Vereinzelt wurden Schnittstellenprobleme zu anderen Regierungsbezirken beobachtet, welche andere Managementgrundsätze verfolgten. Der Aufnahmestopp für Pflegeeinrichtungen und widerstreitende finanzielle Interessen der Klinikbetreiber stellten die ÄL-FüGK vor Herausforderungen.

Highlights

  • Background and objectiveDuring the initial phase of the COVID-19 pandemic the government of the state of Bavaria, Germany, declared a state of emergency for its entire territory for the first time in history

  • Some areas in eastern Bavaria were among the most severely affected communities in Germany, prompting authorities and hospitals to build up capacities for a surge of COVID19 patients

  • For managing COVID19-related hospital capacities and patient allocation, crisis management squads in Bavaria were expanded by disaster task force medical officers (“Ärztlicher Leiter Führungsgruppe Katastrophenschutz” [MO]) with substantial executive authority

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Summary

Der Anaesthesist

Um die Krankenhäuser auf die zu erwartenden massiven Fallzahlsteigerungen vorzubereiten, verpflichtete das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) die Krankenhäuser durch Allgemeinverfügung vom 19.03.2020, soweit medizinisch vertretbar, alle elektiven Behandlungen zurückzustellen oder zu unterbrechen sowie gleichzeitig ihre vorhandenen Kapazitäten auszubauen und für die Versorgung von COVID-19- und anderen Notfallpatienten in vollem Umfang zur Verfügung zu stellen [8]. Für die Organisation und Steuerung der Krankenhauskapazitäten wurde mit einer weiteren Allgemeinverfügung mit Wirkung zum 25.03.2020 in jedem der 26 bayerischen Rettungsdienstbereiche (RDB) die Funktion eines Ärztlichen Leiters Führungsgruppe Katastrophenschutz (ÄL-FüGK) mit weitreichenden Kompetenzen etabliert [6]. Im folgenden Bericht stellen die Autoren ihre Erfahrungen mit der Steuerung der stationären Behandlungskapazitäten für COVID-19-Patienten durch die ÄLFüGK im Regierungsbezirk Oberpfalz, Bayern, während der ersten Welle der COVID-19-Pandemie dar

Geografie der Oberpfalz
Katastrophenschutz in Bayern
Krankenhausvorhaltung in der Oberpfalz
Material und Methoden
Organisation der Krankenhausbelegung
Abstimmung mit
Krisenvorbereitung der Krankenhäuser
Ablauforganisation des Behandlungskapazitätenmanagements
FüGK Kreisverwaltungsbehörden im RDB
FüGK Regierung der Oberpfalz
Rettungsdienstliche Vorkehrungen und Notarztdienstbesetzung
Aufnahmestopp in Pflegeeinrichtungen
Ende des Katastrophenfalls und Folgestrukturen
Ergänzende Ausstattung der Krankenhäuser
Stufenplan zur Wiederaufnahme des Routinebetriebs
Ausblick zweite Welle
Einhaltung ethischer Richtlinien
Literatur
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