Abstract
ZusammenfassungMenschen mit psychischer Erkrankung sterben statistisch gesehen früher als die Allgemeinbevölkerung. Ein Grund hierfür ist, dass sie eine schlechtere somatische Gesundheitsversorgung erhalten. Wir argumentieren, dass ableistische Netzwerke sozialer Bedeutung zu einer Abwertung der epistemischen Kompetenz von Menschen mit psychischer Erkrankung führen. Diese Abwertung kann mit dem Konzept der testimonialen Ungerechtigkeit erfasst werden. Testimoniale Ungerechtigkeit bezeichnet das ungerechtfertigte Herabstufen der Glaubwürdigkeit einer*s Sprecher*in aufgrund eines Vorurteils gegen ihre*seine soziale Identität. Wir analysieren ethische und epistemische Folgen testimonialer Ungerechtigkeit als wichtige Ursachen der schlechteren Gesundheitsversorgung von Menschen mit psychischer Erkrankung. Testimoniale Ungerechtigkeit kann zu medizinischen Behandlungsfehlern führen und für Betroffene schwerwiegende gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. Zudem kann sie zu einem Vertrauensverlust von Menschen mit psychischer Erkrankung in das Gesundheitssystem führen. Daher trägt testimoniale Ungerechtigkeit zur strukturellen Diskriminierung von Menschen mit psychischer Erkrankung bei. Vor diesem Hintergrund diskutieren wir, wie die somatische Gesundheitsversorgung unter ethischen Gesichtspunkten verbessert werden kann.
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